
“Ein spektakulärer Fall von Selbstjustiz versetzt eine Kleinstadt in Aufruhr. Drei Neonazis werden im Keller eines Turms festgehalten, der Geiselnehmer überträgt das Ganze live im Netz und fordert seine Zuschauer zum Voting auf: Freilassung oder Hinrichtung? Gleichzeitig beginnt eine großangelegte Befreiungsaktion. Womit die Polizei nicht gerechnet hat: Sie haben es mit einem ehemaligen Mossad-Agenten zu tun, der nicht bereit ist zu verhandeln…”
~ Klappentext
Meine Rezension
Ich selber mag keine Nazis, das ist Fakt. Für mich ist Mensch Mensch und daran wird sich auch niemals etwas ändern. Deswegen sehe ich dieses Buch in erster Linie als Statement gegen rechts. Also absolutes Statement und genau das macht das Autor immer wieder in dem Buch klar. Es gibt immer wieder Spitzen gegen die rechte Szene. Und ja, ich stehe absolut an seiner Seite und unterstütze diese Spitzen komplett.
“Es war kurz nach Mitternacht.”
~ Buchbeginn
Interessant finde ich, wie das Buch aufgebaut ist. Wie im Klappentext schon zu lesen ist, geht es um diesen einen Mossad-Agenten, der die drei Neonazis festhält. Natürlich lesen wir hauptsächlich darüber, aber ein Agent wäre nicht ein Agent, wenn er Hintergrundfakten zu jeden einzelnen hätte. So lernen wir die drei Nazis besser kennen. Sie werden dadurch zu Menschen und behalten nicht nur diesen Stempel “Nazi”. Alle drei haben ihre Geschichte und sowas finde ich ja mega interessant. Warum wird jemand so. Welche Hintergründe stecken dahinter, dass ein Mensch so einen Hass gegen andere Menschen entwickelt, die ihm persönlich nichts getan haben.
Und genau das macht der Autor sehr genial und ich rechne es im sehr hoch an, dass er das so gemacht hat. Klar, die Zeitsprünge waren etwas schwierig und man sollte schon Kapitel für Kapitel lesen, damit man drin bleibt.
Der Autor schreibt generell unglaublich gut. Sich hier zu positionieren und es trotzdem nicht in eine Schimpftirade enden zu lassen, ist wirklich eine Kunst. Und die hat er wunderbar gemeistert. Das Buch lässt sich leicht und locker lesen. Wenn ich mal das Buch in der Hand hatte und gelesen habe, dann verlogen die Seiten wahnsinnig schnell.
“Sie werden es nicht glauben, aber nicht alle Menschen machen um ihre Abstammung so ein Aufhebens wie Sie und Ihre sogenannten Kameraden.”
~ S. 73
Den zweiten Zwiespalt, wie ich oben schon geschrieben habe, habe ich mit dem Protagonisten. Der sich in Selbstjustiz versucht. Ich selber finde Selbstjustiz dumm und ganz besonders bei sowas. Ganz egal, was der Hintergrund ist. Ganz egal, warum man es macht. Man begibt sich damit auf das untere Niveau der Nazis. Ich habe die ganze Zeit so mit mir gekämpft und immer wieder gedacht, dass der Agent es doch besser wissen müsste.
Das Ende des Buches hat dann alles wieder rausgerissen. Vielleicht verrate ich hier zu viel, aber ich möchte es nicht unerwähnt lassen. Denn wenn du genau aus diesem Grund dieses Buch nicht lesen willst, dann wird dich das vielleicht umstimmen können.
Dieses Buch ist ein Thriller. Es ist blutig, bösartig, und wirklich sehr hart. Es kommen Themen ans Licht, die nicht schön sind. Sei es Misshandlung von Kindern oder oder oder. Man muss mit der ganzen Thematik umgehen können. Wenn du es nicht kannst, dann lies dieses Buch bitte nicht. Ich bin da sehr abgebrüht und kann damit umgehen, aber auch ich musste hier manchmal schlucken.
Und letztendlich würde ich das Buch trotzdem empfehlen. Weil ich finde, dass der Autor mit diesem Buch etwas besonderes erschaffen hat.

Fazit


“Turmschatten” von Peter Grandl
Thriller
Eulenspiegel Verlagsgruppe | erschienen am 28.02.2020
529 Seiten | Hardcover | ISBN 9783360013569 | 25,00 EUR
Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag.
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsbuch. ♡
1 thought on “Buch-Rezension | Turmschatten von Peter Grandl”
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