Buch-Rezension | Tot bist du perfekt von JP Delaney

Tot bist du perfekt von JP Delaney

“Auf immer und ewig. Ob du willst oder nicht.
Du schlägst die Augen auf und etwas stimmt nicht. Du weißt nicht, was dir passiert ist. Du liegst in einem fremden Bett. In einem Krankenhaus. Neben dir steht dein Mann Tim, ein erfolgreicher Unternehmer. Er hat Tränen in den Augen, weil du – seine geliebte, perfekte Frau – am Leben bist. Du denkst, du hättest einen schweren Unfall gehabt. Doch dann sagt Tim: Wir haben jahrelang daran gearbeitet, dass ich dich wiederbekommen konnte …
Du entdeckst dein Leben wie mit fremden Augen. Du ahnst Gefahr, aber du weißt nicht, wo genau sie lauert. Du weißt nur: Du musst wachsam sein. Denn irgendwo in deinem schönen Haus, bei deinen Liebsten liegt der Grund dafür – der Grund, warum du vor Jahren gestorben bist.”
~ Klappentext

Meine Rezension

Dieser Thriller ist der erste Thriller, bei dem ich zwischendurch extreme Tränen in den Augen hatte. Und das nicht, weil es so krass beschrieben ist. Es sind Sätze enthält, die mich tief berührt haben. Das hätte ich diesem Autor überhaupt nicht zugetraut. Aber am Ende des Buches erklärt er, warum er sich das Thema ausgesucht hat bzw. es behandelt.
Ich nehme nicht zu viel im Voraus weg, wenn ich schreibe, dass der Sohn von Tim und der Protagonistin Autist ist und die Beiden damit sehr zu knabbern haben. Es fallen da Sätze, wie eine Mutter gegenüber einem Kind steht, das eine starke Ausprägung dieser Krankheit hat. Es sind so wundervolle, herzzerreißende Sätze.

Man merkt, dass der Autor extrem viel Herzblut und eigene Erfahrung in diesen Teil des Buch gesteckt hat. Es ist nicht das erste Buch von diesem Autor, das ich gelesen habe. Schon bei den anderen Büchern des Autors ist mir aufgefallen, wie detailliert er erzählt. Alles hat seinen Platz und er beschreibt gerne. Aber es ist nicht zu viel und nicht zu drüber, wie es dann passieren kann. Vor allem kann der Autor eines richtig gut, nämlich mit knappen Sätzen eine Spannung aufbauen, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag.

“Du hast wieder diesen Traum, in dem du am Lichterfest mit Tim in Jaipur bist.”
~ Buchbeginn

Meine Erwartung an dieses Buch war also sehr hoch. Ich muss sagen, dass der Autor mich auch dieses Mal wirklich überzeugt hat. Nur eine Kleinigkeit war nicht so ganz meins, aber dazu gleich mehr.
Der Klappentext ist wirklich sehr kryptisch und ich möchte da auch gar nicht so viel zu schreiben. Aber so viel mag ich sagen: Es passiert noch so viel mehr und was da überhaupt passiert ist wirklich richtig übel. Der Klappentext schreibt ja schon, dass die Protagonistin aufwacht, obwohl sie schon längst gestorben ist. Achja, mehr schreibe ich hier auch nicht. Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr mega und entwickelt sich in Richtungen, die man gar nicht erwartet hat.

Sehr interessant ist diese Mal auch der Schreibstil. Das habe ich so noch nie gelesen und ich muss sagen, dass es mir wirklich sehr gefällt. Zum Einen ist hier die Gegenwart, die allerdings in der “Du”-Sichtweise geschrieben wird. Wir folgen der Protagonistin in der Gegenwart und wie sie immer weiter hinter ihre Vergangenheit kommt. Und zum Anderen gibt es eine weitere Sichtweise und zwar, wie sich Tim und die Prota kennen lernen. Und diese wird aus der “Ich”-Sichtweise erzählt. Allerdings nicht aus der Sicht der Beiden! Wer letztendlich dieses rätselhafte Ich ist, wird erst am Ende aufgeklärt.

“Ich werde mich bemühen, nicht durchzudrehen. Und nicht zu twittern.”
~ S. 65

Leider wird es ab hier absolut absurd. Und ich kann wirklich nicht nachvollziehen, warum der Autor das so enden lässt. Das Ende passt, in meinen Augen, nicht zu dem Buch. Ich hätte es hier komplett anders enden lassen. Ich teile das Ende jetzt mal in zwei Teile auf. Der erste Teil, der zu erst passiert ist wirklich absurd. Ich vermute mal, dass der Autor hier noch mal der ganzen Sache die Krone aufsetzen will. Aber das ist in meinen Augen überhaupt nicht nötig. Der Thriller ist bis dahin schon sehr psycho. Hätte er den Teil anderes geschrieben, wäre es nicht weniger psycho gewesen.

Und dann das richtige Ende, was so schnell passierte, dass ich diesen Teil – meinen zweiten Teil vom Ende – zwei Mal gelesen habe um ihn zu verstehen. Das muss man sich mal vorstellen! Ja, das nehme ich den Autor übel, was er da gemacht hat. Denn genau dieses Ende ist mega. Hätte er hier ein wenig langsamer gemacht und meinen ersten Teil vom Ende weg gelassen, wäre das ein richtig geniales Ende für das Buch gewesen. Dadurch, dass sich die Ereignisse überschlagen und ich einfach nicht mitgekommen bin, ist das Ende unlogisch. Für mich.
Ich mag es ja, wenn sich das Blatt noch mal wendet am Ende, aber so passt es leider gar nicht für mich. Das kann der Autor wirklich besser.

“Vielleicht zeigt sich wahre Menschlichkeit eben im Umgang mit Menschen, wie Danny, denkst du. Ob man rücksichtslos versucht, sie zu “reparieren”. Oder ob man bereit ist, ihr Anderssein zu akzeptieren und die eigene Welt danach auszurichten.”
~ S. 398

Dennoch spreche ich eine Leseempfehlung für das Buch aus.
Das Buch in vielen weisen Psycho und man muss wirklich einiges abkönnen, um es zu lesen. Dem sollte man sich aber klar sein, wenn man nach einem Psychothriller greift.

Tot bist du perfekt von JP Delaney

Fazit

Bis auf dieses komische Ende, ist es ein wirklich genialer Psychothriller mit krassen Themen. Und Wendungen, mit denen man nicht rechnet.
Rezension Sterne
4/5 Sternchen
Tot bist du perfekt

WerbungZum Buch
“Tot bist du perfekt” von JP Delaney
Originaltitel “The Perfect Wife”
Thriller, Psychothriller
Penguin Verlag | erschienen am 09.03.2020
448 Seiten | Broschur | ISBN 9783328104599 | 12,00 EUR
Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag.
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsbuch. ♡

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6 thoughts on “Buch-Rezension | Tot bist du perfekt von JP Delaney

  1. Hallo Steffi,
    von dem Autor habe ich bisher kein Buch gelesen.
    Und als Bloggerin kenne ich natürlich auch das Dilemma, dass man nicht zu viel Inhalt eines Buches verraten will, weil es das Leseerlebnis stört oder kaputt macht, wenn man nicht selbst durch das Buch geleitet wird, sondern vorher schon zu viel weiß.
    Das führt bei mir aber dazu, dass ich zwar interessiert bin, weil Deine Rezi schon dazu anregt, zum Buch zu greifen und das, was Du erzählst, durchaus mein Leseinteresse geweckt hat. Insgesamt weiß ich aber doch zu wenig, um einen wirklichen Eindruck des Buches zu bekommen und bin mir nicht sicher, ob ich mich darauf einlassen soll.
    Das ist wohl wirklich ein Buch, das man selbst lesen und sich seinen eigenes Bild machen muss. Die Neugier ist auf jeden Fall geweckt!
    LG Gabi

    1. Hey Gabi,
      ob man als Bloggerin spoilert ist jedem selber überlassen. Und es gibt immer jemand, der sich daran stört, ob man zu wenig oder zu viel Infos in der Rezension erwähnt. So ist das leider in der heutigen Bloggerwelt… Richtig kann man es selten machen. ;)
      Aber ich freue mich, dass ich dir das Buch schmackhaft machen konnte. Und genau deswegen schreibe ich ja die Rezensionen. <3

  2. Hallo Steffi,
    ich habe das Buch an einem Stück durchgelesen. Ich fand es klasse, weil es etwas ganz anderes ist. Ich habe auch die anderen beiden Bücher des Autors gelesen. “The Girl before” fand ich gut, “Believe me” ist etwas schwierig – fand ich.

    Liebe Grüße
    Vera

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