Buch-Rezension | Das Tartarus-Projekt von Gerd Schilddorfer

Das Tartarus-Projekt von Gerd Schilddorfer

“Sind Sie sicher, dass die Fliege an der Wand tatsächlich ein lebender Organismus ist? Oder eine Mini-Drohne, die Ihnen auf Schritt und Tritt folgen kann, die Sie beobachtet und einen Strom von intimen Bildern und persönlichen Informationen in eine Cloud schickt?
Daten, die Sie erpressbar machen, berechenbar, ausgeliefert all jenen, die darauf Zugriff haben. Doch es kann noch schlimmer kommen …
Eine feuchtfröhliche Party im Nobelvorort Grünwald bei München endet in einem Horrorszenario der Gastgeber, ein erfolgreicher Unternehmer, wird an die Heizung gekettet, verstümmelt, ermordet und angezündet. Michael Landorff, Journalist und Autor, der zu seiner eigenen Überraschung auf der illustren Einladungsliste stand, beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Dabei trifft er auf Alexandra Buschmann, eine professionelle Pokerspielerin, die ebenfalls eingeladen war, obwohl sie den Hausherrn nicht einmal kannte. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, die Hintergründe des grausamen Todes zu erforschen und geraten dabei immer tiefer in ein Netz aus Geheimdiensten, Wirtschaftsinteressen und politischem Kalkül. Schon bald laufen sie um ihr Leben. Denn es geht um eine weltweite Bedrohung von ungeahntem Ausmaß das Tartarus-Projekt.”
~ Klappentext

Meine Rezension

Der Klappentext hat mich richtig arg angelockt. Das ganze Thema mit den Ausspionieren und dann in der Kombination mit der Technik. Schon mega interessant. Leider hat mich das unter anderem leicht enttäuscht, denn der Klappentext verspricht so viel mehr, als das Buch hält. Klar, der Klappentext soll anlocken. Dennoch bin ich der Meinung, dass dieser das Buch schon präsentieren sollte.

Aber wie schon gesagt, der Inhalt entspricht nicht ganz dem, was der Klappentext verspricht. Ich habe mir einen rasanten Thriller versprochen mit vielen Wendungen. Joah, nö. Den Thrill, also die Grundspannung habe ich komplett vermisst. Es las sich eher wie ein ruhiger Krimi, wo zwischendurch mal jemand starb. Und selbst diese Szenen waren so trocken und fast gleichgültig erzählt, dass selbst da für mich die Spannung fehlte. Ich muss sagen, dass ich viele Thriller lese bzw. gelesen habe. Mich da zu überzeugen ist schwer – Ich gebe es ja zu.

“Ich schreibe ja jetzt auch ein Buch…”
~ erster Satz

Man merkt allerdings sehr, dass der Autor selber Journalist ist. Sein Schreibstil ist entsprechend gradlinig und hat diesen gewissen Journalisten-Stil, den man nicht leugnen kann. Diesen Stil mag ich nicht so gerne. Gerade bei einem Thriller dürfen gerne Emotionen sprechen. Gerade wenn jemand ermordet wird, was in einem Thriller in der Regel passiert, darf das gerne tiefgründig sein. Wäre dieses Buch das Debüt des Autors, würde ich sagen, dass er noch übt. Aber so ist es nicht. Klingt jetzt vielleicht etwas hart, aber was bringt es, wenn ich es beschönige.

Ich hatte ein wenig Hoffnung, dass die Charaktere mich etwas auffangen könnten. Gerade bei Thrillern erwarte ich von Charakteren, dass diese tiefgründig sind. Eins der bösen Wörter in einer Rezension. In einem Thriller macht gerade der Protagonist viel durch und der Leser möchte mitfühlen. Seine Gefühle miterleben und neben ihm durch das Buch gehen. Michael ist ein sehr trockener und oberflächlicher Charakter. Emotionen scheinen so gar nicht sein Ding zu sein. Auch seine gefundene Liebe kaufe ich ihm so gar nicht ab. Am Besten finde ich schon seine neue Agentin, denn die ist frech und locker drauf. Von ihr hätte ich gerne noch viel mehr gelesen.

“Hätten die Beamten der Spurensuche genauer nachgeforscht, wären ihnen die seltsamen geografischen Koordinaten der Fundstelle der Leiche aufgefallen.”
~ letzter Satz

Ich versuche etwas zu finden, was ich noch positives über das Buch schreiben könnte. Im Prinzip ist das Thema mega und man kann so viel daraus machen. Mich konnte das Buch einfach nicht so ganz überzeugen. Es hätte so schön sein können und auch so spannend.

Wer Lust hat, einen Thriller zu lesen der recht ruhig ist, der ist hier genau richtig. Wer aber einen spannungsgeladenen Thriller erwartet, dem möchte ich das Buch nicht empfehlen.

Das Tartarus-Projekt von Gerd Schilddorfer

Fazit

Mir fehlte der Thrill, also die komplette Grundspannung und deswegen konnte es mich einfach nicht fesseln.

Rezension Sterne
2/5 Sternchen
Tartarus

WerbungEckdaten zum Buch
“Das Tartarus-Projekt” von Gerd Schilddorfer
Thriller
Verlag Ueberreuter Sachbuch | erschienen am 20.11.2018
304 Seiten | Klappenbroschur | ISBN 9783800090013 | 15,00 EUR
Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen von dem Verlag.
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsbuch. ♡

Signatur Buchblog angeltearz liest

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