Buch-Rezension | stromLos: odyssee von A.J. Marini

stromLos: odyssee von A.J. Marini

“2039. Der Planet stöhnt unter unbarmherziger Hitze. Rätselhafte Krankheiten haben sich ausgebreitet, gewaltige Sterberaten dezimieren die Erdbevölkerung. Emi Boulder und Ben Bates, gegensätzlich wie Feuer und Wasser, sind in einer globalen Katastrophe gestrandet: Elektrizität funktioniert nicht mehr! Tag um Tag vergeht ohne Strom. In gnadenloser Hitze werden die Umstände immer alptraumhafter, alles bricht rasant zusammen, es geht bald ums nackte Überleben. Die Katastrophe konfrontiert Ben schonungslos mit sich selbst, zugleich wächst in ihm eine zarte und unbeholfene Liebe für Emi. Emi weiß, warum es zu dem globalen Ausfall von Elektrizität gekommen ist, und dass der Strom nicht mehr zurückkehren wird. Sie fasst einen abenteuerlichen Plan, wie sie aus dem kollabierten Großstadtmoloch entkommen können. Doch Ben hat gute Gründe, der schönen, wie geheimnisvollen Emi zu misstrauen. Trotz aller Anziehung, die diese Frau auf ihn ausübt, nagen Zweifel und Ängste an ihm. Da geschieht das Unerwartete … Ist die Realität ein Traum? Erfüllt das Leben tatsächlich unsere Wünsche? Wie mächtig ist die Anziehungskraft der Liebe?”
~ Klappentext

Meine Rezension

Ich weiß gar nicht, wie ich meine Rezension anfangen soll. Ich bin extrem zwiespaltig, was das Buch angeht. Ich fange vielleicht einfach mal beim Anfang an.

Zuerst fand ich das Buch noch ganz witzig und interessant. Dass ich hier das Wort “witzig” verwende, hätte mich schon stutzig machen müssen, wo es doch ein Krimi sein soll.
Besonders der Schreibstil des Autors kann man so betiteln. Ich fand ihn am Anfang wirklich erfischend und mal was anders. Er schreibt gerade raus, was er denkt. Das finde ich ja im Prinzip ja schon ganz gut. Es ist ja auch gut, wenn ein Autor seine persönliche Meinung in ein Buch einfließen lässt. Ganz egal bei welchem Thema. Aber gerade das hat seine Grenzen. Und ein guter Autor weiß wann diese Grenze erreicht ist. Abschätzige Wörter, zum Beispiel, gehen gar nicht. Irgendwann war mein Maß erreicht, dass ich das erfrischend fand. Es ging mir wirklich irgendwann auf die Nerven. Da das Buch aber nicht so dick ist habe ich weiter gelesen.

“Ich lehne mich über das Geländer meiner Terrasse und blicke hinunter in einem schwarzen Abgrund.”
~ Buchbeginn

Wobei ich dann auch teilweise ein paar Seiten nur überflogen habe, denn viele, viele Seiten befassen sich mit einem Thema. Mit einer Rettungsaktion, bei der viel geredet wird un dbei der Dinge passeren, die nicht hätten sein müssen. Mit der ganzen Nummer hätte manschneller durch sein können.Ich finde es immer schade, wenn so wenig Storyline da ist, dass man mit sowas strecken muss. Dann lieber ein paar Seiten weniger.

Was mich auch richtig nervte war der Protagonist Ben. Her lief es genauso wie mit dem Schreibstil des Autors. Zuerst noch ganz nett und dann ging mir sein Gemotze und Gemecker wirklich auf den Keks. Lange habe ich keinen so unsympathischen Charakter gelesen. Ich weiß nicht, ob der Autor das bezweckte damit.

“Ich, Ben Bates, der Menschen-Retter! Zum Schießen! Ich würde mich nicht gerade als Menschenfreund bezeichnen, tatsächlich betrachte ich die Menschheit als eine gerade zu idiotische Rasse.”
~ S. 46

Bei diesem Buch handelt es sich um einen zweiten Band. Ich kenne Band 1 nicht und ich habe mir sage lasen, dass es locker so gelesen werden kann. Ich teste das ja mal ganz gerne aus, ob es auch wirklich so ist. Und ja, dieses Buch lässt sich locker ohne Band 1 lese. Ich habe es nichts vermisst an Infos oder hatte irgendwelche Lücken, die mir was unklar lassen.

Für mich persönlich hat dieses Buch verdammt viel heiße Luft um nichts. Es kommt selten vor, dass ich das schreibe, aber mir hat dieses Buch leider gar nicht gefallen. Und nein, ich möchte nicht den ersten Band lesen, damit es mir besser gefallen könnte.

Oft ist es so, dass ich denke, dass das Buch und ich einfach nicht zusammenpassen. Aber dieses Buch ist wirklich eines der seltenen Fälle, für das ich keine Empfehlung aussprechen möchte.

stromLos: odyssee von A.J. Marini

Fazit

Das Buch gefiel mir anfangs echt gut und dann nahm es schlagartig ab. Schade!
1/5 Sternchen

Die Buchreihe

Band 1 – Cumulonimbus
Band 2 – odyssee

stromLos

WerbungZum Buch
“stromLos: odyssee” von A.J. Marini
Krimi
Pagina Verlag | erschienen am 14.03.2016
304 Seiten | Band 2 | Broschur | ISBN 9783944146928 | 12,95 EUR
Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag.
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsbuch. ♡

Signatur Buchblog angeltearz liest

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6 thoughts on “Buch-Rezension | stromLos: odyssee von A.J. Marini

  1. Das unterstreiche ich von vorne bis hinten! Auch ich habe überhaupt nicht das Bedürfnis, den ersten Teil zu lesen – ich denke nicht, dass er viel mehr hergeben würde als dieser Teil.

    LG Hannah / Wortgestöber

    1. Hey Hannah,
      ich bin immer ganz beruhigt, wenn es jemand anders auch so geht… :) Irgendwie komisch…

  2. Hallo Steffi,
    ich habe gerade auf deinem Blog so viele interessante Bücher entdeckt, die ich noch gar nicht im Blick hatte. Auch dieses Buch hat mich gleich vom Cover und vom Klappentext her angesprochen.
    Allerdings musste ich bei deiner Bemerkung, dass die Geschichte witzig sei auch erstmal ein wenig stutzen. Das hätte ich beim Blick auf den Klappentext nicht vermutet.

    Schade,dass es dann auch einige Kritikpunkte gab. Ich danke dir für die ehrliche und aussagekräftige Rezension.

    Liebe Grüße
    Tanja

    1. Hey Tanja,
      ach wie cool, das freut mich wahnsinnig! <3

      Japp, manchmal ist der Klappentext wirklich irreführend... :(

  3. Ich denke ein Korrektorat hätte den Büchern gut getan, ein Lektorat wäre noch besser gewesen.

    Martini beschreibt eine Welt in relativ naher Zukunft und hat dazu einige sehr schöne Ideen, die aber dann nicht immer ganz zu Ende gedacht sind (in einer postapokalyptischen Welt stelle ich mir dir Fahrt durch den Panama Kanal recht gefährlich vor) die Temperaturen die er beschreibt übersteigen auch pessimistischste Vorhersagen und der rasante Verfall der Gesellschaft, es würde heftig werden, aber manchmal entwickelt es sich wie im Schnellvorlauf.

    Die Charaktere empfinde ich als übertrieben: Ben, Emi und ihr Vater, alle drei weit überdurchschnittliche Menschen, die „besten in der Schule“, „die besten am College“ und natürlich auch die besten im Job. Auch den Wandel von Ben kann ich nicht ganz nachvollziehen.

    Mir persönlich ist im Roman auch zu viel „Alternative“ Wissenschaft; Impfungen und Elektrizität als Ursache für Kinderdiabetis… kann man drüber schmunzeln.

    Der Ausflug in die VR-Welt des Computerspiel dient wohl in erster Linie dazu den späteren Wandel von Ben zu erklären; mir hätte da weniger auch gereicht.

    Gelesen habe ich die beiden Bücher, weil ich selber eine Romanmanuskript über einen Stromausfall geschrieben habe und mich interessiert wie andere das Thema umsetzen. Auch wenn im Deutschsprachigen Raum Marc Elsbergs „Blackout – Morgen ist es zu spät“ der Platzhirsch ist, ist das (meiner. Eignung nach) beste Werk zu dem Thema William R. forstchens „One Second After – Welt ohne Strom“. Der Autor beschreibt den Überlebenskampf einer amerikanischen Kleinstadt in den ersten Monaten direkt nach dem (durch einen EMP ausgelösten) Stromausfalls. Bei Elsberg hat man eher einen Thriller, der sich vor dem Hintergrund eines Stromausfalls abspielt (und deren Ursache die Protagonisten herausfinden).

    Bei stromLos handelt erst das letzte Drittel vom titelgebenden Thema, vorher werden recht viele Seiten für das Worldbuiling ver(sch)wendet.

    Das Buchformat selbst empfand ich als anstrengend: zu lange Absätze erschwerten die Lesbarkeit der ohnehin schon langen Zeilen.

    Gruß,
    Markus

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