Rezension

Rezension zu So finster, so kalt von Diana Menschig

So finster, so kalt von Diana Menschig

“Als Merle Hänssler nach dem Tod ihrer Großmutter in deren einsam gelegenes Haus im Schwarzwald zurückkehrt, findet sie im Nachlass ein altes Dokument. Darin berichtet ein gewisser Johannes, der Ende des 16. Jahrhunderts im Haus lebte, über merkwürdige Geschehnisse rund um seine Schwester Greta. Merle tut diese Geschichte zunächst als Aberglaube ab. Doch dann passieren im Dorf immer mehr unerklärliche Dinge: Kinder verschwinden, und auch das alte Haus selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu entwickeln. Langsam, aber sicher beginnt Merle sich zu fragen, ob an Johannes’ Erzählung mehr dran ist, als sie wahrhaben wollte.”
~ Klappentext

Meine Meinung

Märchen-Adaptionen mag ich richtig gerne. Ich bin mit Märchen aufgewachsen – die wenigsten Buchmenschen sind es nicht – und irgendwie finde ich Märchen immer wieder spannend. Wenn sie dann auch noch neu interpretiert werden. Genial!In diesem Buch geht es im Grunde um ein bestimmtes Märchen. Welches das ist, ist unschwer zu erkennen. Wie man am Titel des Buches sehen kann, ist es allerdings eine düstere und dunklere Adaption. Es wird jetzt nicht unbedingt mit einem Thriller oder Horror in Verbindung gebracht. Ich würde es jetzt auch nicht in diese Richtung schieben, denn es fehlen dafür Elemente. Aber es kommt den Genre schon recht nahe. Ein paar Schockmomente sind schon da.

Märchen haben an sich schon immer einen kleinen Gruselfaktor. Vor allem dieses Märchen gehört schon irgendwie zu den Dunkleren der Märchen. Das jetzt noch dunkler zu machen, ist schon interessant.Mir gefällt es aber sehr gut, wie die Autorin es geschafft hat. Eigentlich hat es wenig mit den Märchen zu tun, aber trotzdem ist es immer präsent. Geht es überhaupt wirklich um das Märchen? Oder ist es nur ähnlich? Denken die Kinder, dass sie das Märchen leben, weil es ihnen erzählt wurde oder ist das alles selber nur ein Märchen? Mich hat das alles total gefesselt! Im Prinzip lesen wir eine Gruselgeschichte, die ein Märchen sein könnte. Ja, man kann es tatsächlich drehen und wenden, wie man will. Mega!
Ich mag den Schreibstil der Autorin auch sehr, sehr gerne. Sie schreibt sehr flüssig und packt mich immer wieder, wenn ich zu dem Buch gegriffen habe.

Die Erzählung ist immer im Wechsel. Mal von Merle in der Gegenwart und dann wieder in der Vergangenheit bei Johannes. Ein Hin und Her, bis es letztendlich zusammenkommt und logisch wird. Ich finde es richtig genial, wie es eigentlich getrennt voneinander abläuft, aber dann doch wieder so verstrickt in einander ist.

Die Charaktere finde ich gemischt. Die aus der Vergangenheit, rund um Johannes, finde ich total interessant und wirklich sehr gut ausgearbeitet. In der Gegenwart, rund um Merle, finde sie allerdings oberflächlich. Vielleicht auch schon fast zu langweilig.

Genial finde ich das Rezept der Lebkuchenmännchen, die eine wichtige Rolle im Buch spielen.

Dennoch finde ich das Buch richtig gelungen. Wer gerne düstere Märchen-Adaptionen liest, dem möchte ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.

Das Cover

Sehr dunkel und unheimlich. Dann das verschnörkelte, das wiederum das Märchen wiederspiegelt. Gefällt mir!

Fazit

Eine sehr schöne Märchen-Adaption mit tollen Schockmomenten.
Rezension Sterne
4/5 Sternchen
(ganz gut)
So finster, so kalt von Diana Menschig

WerbungZum Buch
“So finster, so kalt” von Diana Menschig
Fantasy, Märchen-Adaption
Droemer Knaur Verlag | erschienen am 01.04.2014
384 Seiten | Taschenbuch | ISBN 9783426514931 | 8,99 EUR
Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag.

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15 thoughts on “Rezension zu So finster, so kalt von Diana Menschig

  1. Morgen!

    Ich hab das Buch vor Jahren gelesen und war am Ende sehr enttäuscht davon. Ich glaube es lag – wie du schreibst – an Merles Geschichte, die mich einfach nicht packen konnte. Ich bin ja immer auf der Suche nach Büchern, die mich gruseln können. Dieses wohlige Gefühl, dieser Schauder und "So finster so kalt" hat es vom Cover und vom Thema her versprochen, aber am Ende nicht geliefert.

    lg
    Nadine

  2. Wow! Noch nie davon gehört, aber es klingt total interessant. Das werde ich mir mal auf meine Wunschliste packen. Danke. :)

  3. Huhu Steffi,

    das Buch habe ich vor einiger Zeit auch gelesen und fand es auch gelungen. Mit Merle tat ich mich recht schwer zu Beginn, aber wie du sagst, den Erzählstrang rund um Johannes fand ich auch richtig gut.

    Tolle Rezi ?

    Liebe Grüße
    Silke

  4. Ich fand das Buch damals auch sehr gelungen und würde gerne noch mehr solcher Bücher von der Autorin lesen, aber bisher gabs da meines Wissens nichts mehr.
    In Sachen Marketing fand ich es nur ungeschickt es quasi zu Ostern und nicht zu Weihnachten zu veröffentlichen :P

    1. Ein paar Bücher hat die Autorin noch raus gebracht, aber nix mehr in diese Richtung.
      Naja, wie das Marketing-technisch richtig gewesen wäre, ist ja nicht unser Problem. :D

    2. Ne, so war das nicht gemeint. Aber wenn da Lebkuchen und Märchen vorkommen, hätte es auch für die Lesetund perfekt in den Winter und nicht zum Osterhasen gepasst. (von der Lesestimmung her)

  5. Hallo Steffi,
    um das Buch schleiche ich schon seit Jahren rum, damals zum erscheinen hat es mich schon angesprochen :-)

    Du hast es mir nun wieder ins Bewusstsein geholt. Auf der einen Seite hören sich deine Worte gut an, aber die Langweiligen Passagen schrecken mich dann doch ab. Es gibt ja so viele tolle andere Bücher, suchte ja im Moment die Black Dagger Reihe und da kommt keine Langeweile auf :-D

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Tanja

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