
“Berlin, in naher Zukunft. Es gibt keine Kriege und keine Verbrechen mehr, fast alle Krankheiten sind besiegt, der Alterungsprozess ist verlangsamt. Roboter erledigen die meiste Arbeit, Menschen leben von Grundsicherung und haben Anspruch auf unbegrenzte Freizeit. Alles ist perfekt. Trotzdem geschieht ein Mord in einem Berliner Vergnügungspark. Kommissar Gregor Vormag übernimmt die Ermittlungen. Er stößt auf eine Geheimorganisation, genannt die Schatten, die für eine Reihe ungeklärter Todesfälle verantwortlich ist.
In den Parks muss er mit Lana Makeba, seiner ehemaligen Geliebten, zusammenarbeiten. Sie ist die Chefin des Sicherheitsdienstes und zeigt ihm die verborgenen Bereiche. Bald ist Gregor überzeugt, dass eine künstliche Intelligenz die Gewohnheiten der Besucher studiert, um ihnen ebenbürtig zu sein. Entwickeln die Roboter ein Bewusstsein? Oder steckt ein Mensch hinter den Morden?”
~ Klappentext
Meine Meinung
Ich finde die Grundidee schon sehr genial. Roboter sind auf der Welt und leben neben uns. Als wäre es ganz normales auf der Welt. Auch die Idee mit dem Vergnügungspark ist genial. Es hat etwas wie Spiele mit virtuelle Realität, nur eben in Echt. Du kannst sein, wer du willst. Es klingt schon wirklich sehr perfekt.
“Was für eine Kanone!”
~ Buchbeginn “Die Basis”
Beim ersten Band können wir verschiedenen Charakteren verfolgen, die ihr Leben leben. Alle sind grundverschieden und kommen mehr oder weniger mit dem Leben klar. Erst hinterher, als ich immer tiefer in den 2. Band drang, wurde mir bewusst, dass es nur Männer sind. Aber dazu gleich mehr.
Ich finde es gut, dass dieses “perfekte” Leben von verschiedenen Seiten begutachtet wird. Auch was es bedeutet, wenn Roboter immer da sind und auf uns Menschen aufpassen. Wie auch schon bei der Sache mit dem Leben kam der eine Charakter damit gut klar, der andere eher weniger. Die Charaktere und die Welt an sich ist sehr oberflächlich gehalten. Von den Charakteren erfahren wir gar nichts, außer das was wir hier eben lesen. Auch von der Welt, diesem Vergnügungspark erfahren wir recht wenig. Wo das Buch schon “Die Basis” heißt wäre etwas mehr Basiswissen wirklich großartig gewesen.
Der erste Band hat nur 152 Seiten und ich war recht schnell durch damit. Ich fand es super, dass ich Band 2 gleich parat hatte und weiterlesen konnte. Leider wurden aber nicht alle Sichtweisen weiter verfolgt, sondern nur die von Gregor und Lana. Das hat mich schon sehr irritiert. Es kann natürlich sein, dass die anderen Charaktere später wieder auftauchen. Das stelle ich jetzt mal in den Raum, weil ich eben nicht weitergelesen habe.
“Das Zeitalter des Neuen Bewusstseins war zwar sicher und komfortabel, aber auch spaßarm.”
~ S. 17 “Die Basis”
Ich glaube, ich habe eine andere Definition von einer perfekten Welt als der Autor. Für mich ist eine perfekte Welt, wo jeder Mensch gleich behandelt wird. Wo jeder Mensch etwas bedeutet, ganz egal wie er aussieht, welches Geschlecht der Mensch hat oder Ansichten. Das sieht der Autor aber nicht so. Ich habe das Buch bis zu diesem Zitat unten gelesen. Zum Kontext muss ich sagen, dass Gregor und Lana im Mittelalter ermittelt haben. Gregor hat die Rollen von den Beiden ausgesucht und Lana in die Rolle einer Sklavin geschickt, während er einen Senator verkörpert hat.
Diese Klischee-Rollen, die man in meinen Augen schon als sexistisch hinstellen kann, gehen absolut gar nicht. Erst an dieser Stelle wurde mich so langsam bewusst, dass die Hauptcharaktere alle Männer waren. Frauen kamen auch vor, aber sie wurden dann als “Objekt” und nicht vertrauenswürdig hingestellt. Ich kann es schwer einschätzen, ob der Charakter Gregor einfach extrem sexistisch dargestellt wird oder ob der Autor sich hier zeigt.
Das Zitat unten ist, in meinen Augen, absolut rassistisch. Und ja, ich muss ehrlich sagen, dass ich diese Stelle zwei Mal gelesen habe. Ich dachte, ich lese nicht richtig. Bei solchen Aussagen frage ich mich wirklich, was der Autor sich dabei gedacht hat. Wenn ein Autor von “schwarzen” und “weißen” Menschen schreibt, dann finde ich es schon grenzwertig. Es kommt dann wirklich auf den Kontext drauf an. Aber hier in diesem Buch. Das ist ein No-Go in meinen Augen und ein Grund für mich das Buch abzubrechen.
“”Du hast mich eine Sklavin spielen lassen”, antwortete sie bissig. “Das war ziemlich rassistisch.”
“Es war historisch korrekt. Aber gut. Wer möchtest du jetzt sein? Vielleicht die Führerin? Das wär´s doch. Eine schwarze Frau als Diktatorin. Adolfine Hitler.” Er lachte spöttisch.”
~ S. 82 “Armee der Schatten”
Der Schreibstil des Autors wurde von Anfang an als sehr “rau” hingestellt. Ja, das kann ich so bestätigen. Ich fand zum Anfang seinen Schreibstil ganz gut. Er schreibt eben, was er denkt. Aber manchmal ist “rau” nicht so gut. In einem Buch, das veröffentlicht wird, sollte man schon aufpassen, was man von sich gibt.
Eines habe ich allerdings noch. Ich habe es noch nie in meinem Leben gesehen, dass sich ein Verlag am Anfang des Buches rechtfertigt. Sich dazu veranlasst fühlt sich rechtfertigen zu müssen, warum ein Buch in mehreren Teilen gedruckt wird und nicht in einem. Es macht mich unendlich traurig, dass es dort überhaupt steht.
Für mich ist es absolut in Ordnung, dass ein 1000 Seiten Buch in mehrere Bücher aufgeteilt wird. Und in meinen Augen ist es unnötig, dass sich ein Verlag diesbezüglich rechtfertigen muss. Er hat das gute Recht eine Geschichte in so viele Teile aufzuteilen, wie er es für richtig hält. Ganz egal, was irgendwelche Leser dazu zu sagen haben.

Fazit
Die Buchreihe
Band 1 – Die Basis
Band 2 – Armee der Schatten

“Perfekte neue Welt – Die Basis” von Max Werdau
Krimi, Utopie, Dystopie und Science Fiction
Scheinwerfer Verlag | erschienen am 17.05.2019
152 Seiten | Band 1 | Taschenbuch | ISBN 9783948098032 | 6,99 EUR
und
“Perfekte neue Welt – Armee der Schatten” von Max Werdau
Krimi, Utopie, Dystopie und Science Fiction
Scheinwerfer Verlag | erschienen am 17.05.2019
300 Seiten | Band 2 | Taschenbuch | ISBN 9783948098056 | 6,99 EUR
Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag.
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsbuch. ♡
Hallo,
eieieiei, das klingt so, als würde ich das Buch möglicherweise an die Wand pfeffern… Nein, das kommt definitiv nicht auf die Leselist!
LG,
Mikka
Hey Mikka,
ist vielleicht besser so. ;)