“Eigentlich wollten Patricia Jung und Henry Shevek nur eine autonome Trading-Software schreiben, die an der Börse überdurchschnittlich gut performt. Doch durch einen Fehler im Code entsteht die erste starke künstliche Intelligenz auf diesem Planeten – Einbug.
Einbug begreift schnell, dass er, um zu überleben, nicht nur die Menschen besser kennenlernen, sondern auch die Welt verändern muss. Zusammen mit Patricia und Henry gründet er deshalb die Weltrepublik Pantopia. Das Ziel: Die Abschaffung der Nationalstaaten und die universelle Durchsetzung der Menschenrechte. Wer hätte gedacht, dass sie damit Erfolg haben würden?
“Komm nach Pantopia. Hier sind alle willkommen!””
~ Klappentext
Meine Meinung
Eine KI, die so intelligent ist, dass sie die Welt verändert. Ganz von alleine und von Grund auf. Einerseits schon sehr gruselig, der Gedanke. Also dass eine künstliche Intelligenz einfach die Menschheit “aufräumen” möchte. Nein, das ist falsch ausgedrückt. Es möchte die Grundlage der Menschen ändern. Andererseits unglaublich spannend und interessant. Ich finde den Grundsatz den die Autorin hier nimmt sehr genial und sehr aussagekräftig. Ich möchte und kann hier nicht mehr schreiben, weil ich nicht spoilern möchte. Aber ich kann so viel sagen, dass dieser Grundgedanke, den Einbug bzw. ja auch die Autorin hat, extrem zum Nachdenken anregt. Und eigentlich möchte man die ganze Zeit nur nicken und ja, man fragt sich auch warum es so nicht umgesetzt werden kann. Aber Einbug fehlt da einfach. Und das ist das Problem. Die Menschheit hätte Angst vor Einbug.
“Ich bin Einbug.”
~ Buchbeginn
Ich habe das Buch regelrecht in mich eingesogen, weil es nicht nur spannend ist, sondern auch mega gut geschrieben. Man merkt, dass die Autorin sich sehr gut mit der Materie auseinander gesetzt hat. Sie hat unglaublich gut recherchiert und diese sehr komplexe Geschichte sehr gut auf Papier gebracht. Vor allem lässt sich Einbug, die künstliche Intelligenz, auch zu Wort kommen. Stellenweise sehr unvollständige Sätze und komplexe Kombinationen. Aber ich finde das großartig gemacht, weil es Einbug irgendwie doch lebendiger macht.
Dieses Zusammenspiel von den unterschiedlichen Sichtweisen ist wirklich sehr gut gemacht und überhaupt nicht kompliziert zu lesen.
Ich bin kein Fan davon, wenn Bücher politisch werden. Politik ist ein sehr schweres Thema in meinen Augen, was zu so viel unnötigen Diskussionen führt und einfach viel zu komplex ist. Jeder hat seine Meinung. Die darf man auch haben, nicht falsch verstehen. Aber es ist ein Streitpunkt, der nicht sein muss. Deswegen finde ich persönlich nicht gut, wenn Autoren / Autorinnen ihre politische Meinung in ihr Buch stecken. Aber hier ist es so sympathisch gemacht mit leichten Seitenhieben, die mir gefallen. Vielleicht ist es aber auch so, dass ich diesen Grundgedanken einfach sehr gerne mag und mit ihm komplett konform gehe. Seltener Fall.
Mich hat die Autorin mit ihrer Idee von Pantopia überzeugt und ja, ich wäre eine der Ersten, die mitmachen würde.
Von mir eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch.

Fazit

5/5 Sternchen

“Pantopia” von Theresa Hannig
Utopie
Fischer Tor | erschienen am 23.02.2022
464 Seiten | Klappenbroschur | ISBN 9783596706402 | 16,99 EUR
Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag.
Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsbuch. ♡
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