Buch-Rezension | Morbus von Mark Roderick

Morbus von Mark Roderick

“Die Dinge liefen immer mehr aus dem Ruder. Eine spurlos verschwundene Schülerin. Ein fünfzig Jahre altes Skelett im Keller. Und jetzt der Mord an ihrer besten Freundin Sabine. Es gab keinen Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen … Nur ihren Umzug auf den alten Gutshof. Als würden erst durch sie die toten Seelen in diesem Haus hervorgelockt.
Das alte, idyllisch gelegene Gutshaus in den Weinbergen strahlt Behaglichkeit aus, im Dorf geht es noch familiär zu. Für die Journalistin Mara Flemming genau der richtige Ort, um ihrem alten Leben in der Großstadt zu entfliehen. Doch warum sprechen die Einwohner immer vom “Unglückshaus”? Und was geschah mit den beiden Mädchen, die dort vor einigen Jahren spurlos verschwanden?
Zunehmend beschleicht Mara das Gefühl, dass da noch jemand im Haus ist. Dass jemand sie beobachtet. Auf sie wartet.”
~ Klappentext

Meine Rezension

Schon lange wollte ich mal ein Buch von diesem Autor lesen. Immer, wenn ich in der Thriller-Szene unterwegs bin, sehe ich immer wieder den Namen von diesem Autor. Und endlich konnte ich etwas von ihm lesen. Ja, endlich!
Natürlich waren meine Ansprüche wahnsinnig hoch. Ich konnte es gar nicht abstellen, auch wenn ich es gewollt hätte. Er ist für mich einfach einer der deutschen Thriller-Autoren überhaupt.

Unterm Strich muss ich sagen, dass er mich auch nicht enttäuscht hat.
Ich mag es unheimlich gerne, wie er schreibt. Er schafft es banale Dinge spannend zu halten und dann noch das Level zu steigern, so dass man vor Spannung fast platzt. Er schreibt sehr gut und flüssig. Ich hatte kein einziges Mal das Problem gestockt zu haben oder der gleichen. Es hat wirklich Spaß gemacht seinen Sätzen zu folgen.

“Während sein Blick langsam über den Bahnsteig von Kaiserslautern wanderte, beschlich Ottfried Gollinger ein ungutes Gefühl.”
~ Buchbeginn

Die Geschichte an sich ist jetzt nichts Neues. Okay, das Rad lässt sich ja auch nicht neu erfinden. Deswegen habe ich die ganze Zeit gehofft, dass ich etwas neues erleben werde. Etwas, was mich abholen konnte. Bis zur Mitte des Buches plätscherte die Geschichte auch nur so vor sich hin. Ich hatte auch schon einen Charakter fest im Blick, dem ich die Schuld für alles gebe. Als erfahrene Thriller-Leserin sollte ich jetzt hier schon ein wenig stutzen, tat es aber nicht. Leider hat mich mein Bauchgefühl schon oft auf die richtige Spur geschickt und ich war dann am Ende enttäuscht, dass ich recht hatte. Allerdings kam dann eine Wendung in die Geschichte und ich habe die andere Hälfte in einem Rutsch durchgelesen.

Was am Anfang an Spannung gefehlt hat, dass hat der Autor in die zweite Hälfte des Buches gepackt. Und nein! Ich habe mit dieser Wendung absolut gar nicht gerechnet. Überhaupt nicht und es ist so krass.
Beim Ende des Buches muss ich allerdings sagen, dass es für mich nicht rund ist. Das passt so nicht zu den Charakteren und ich verstehe es leider immer noch nicht, warum es so enden musste. Aber das ist jetzt wirklich sehr hoch gegriffen.

“Böse war der falsche Begriff. Unangenehm überrascht traf die Sache eher.”
~ S. 150

Die Charaktere sind mega und gut durchdacht. Es kommen nicht so viele Charaktere vor, aber die die vorkommen haben, haben ihren Platz in der Geschichte. Und so ist es auch richtig. Ich finde es ganz schrecklich, wenn Charaktere auftauchen, die für die Geschichte völlig irrelevant sind. Die gar nichts zur Geschichte beitragen können. So ist es hier nicht.
Ich würde zu den Charakteren gerne noch mehr schreiben, aber da würde ich anfangen zu spoilern und das möchte ich absolut nicht. Das musst du selber lesen.

Das Setting ist auch sehr genial gewählt. Ein altes Haus auf einem Weinberg. Mein persönlicher Traum… Oder auch nicht mehr. Hihi. Sehr interessant ist auch, dass in dem Buch mein Lieblingswein getrunken wird. Das macht es gleich noch sympathischer.
Nein, das Setting gefällt mir wirklich sehr, sehr gut. Der Autor schafft es auch, dass Setting so einzubauen, dass mein Kopfkino anspringt. Nicht nur, weil ich sowas wirklich wunderschön finde und mir da eben etwas drunter vorstellen kann. Nein, auch weil es einfach die perfekte Kulisse für diese Geschichte ist. Wäre das Haus am Meer gestanden, hätte es vielleicht weniger gepasst.

“Nach außen hin wirke ich meistens freundlich, aber tief in mir schlummert eine wilde, unberechenbare Bestie.”
~ S. 270

Und was “Morbus” bedeutet weiß ich jetzt auch.
Dieses Buch ist ein Thriller, wo es blutig zugeht. Es wird gefoltert und das sehr detailgetreu beschrieben. Wie es in einem Thriller auch mal sein kann.

Eine absolute Empfehlung für Thriller-Fans.

Morbus von Mark Roderick

Fazit

Ein sehr spannender Thriller, der meine hohen Erwartungen entsprechen kann.
Rezension Sterne
4/5 Sternchen
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WerbungZum Buch
“Morbus” von Mark Roderick
Thriller, Psychothriller
Fischer Verlag | erschienen am 29.04.2020
448 Seiten | Taschenbuch | ISBN 9783596704101 | 9,99 EUR
Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag.
Vielen Dank an den Autor für das Rezensionsbuch. ♡

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Signatur Buchblog angeltearz liest

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