
“Stockholm. Ein Junge wird tot in einem Park gefunden. Sein Körper zeigt Zeichen schwersten Missbrauchs. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche … Auf der Suche nach dem Täter bittet Kommissarin Jeanette Kihlberg die Psychologin Sofia Zetterlund um Hilfe, bei der eines der Opfer in Therapie war. Ihr Spezialgebiet sind Menschen mit multiplen Persönlichkeiten. Eine andere Patientin Sofias ist Victoria Bergman, die unter einem schweren Trauma leidet. Sofia lässt der Gedanke nicht los, bei ihr irgendetwas übersehen zu haben. Schließlich müssen sich Jeanette und Sofia fragen: Wie viel Leid kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird?”
~ Klappentext
Meine Rezension
Ich kann direkt sagen, dass ich Band 3 nicht mehr kaufen werde. Und auch Band 2 wird ungelesen von meinem SuB genommen.
Bücher die in Schweden spielen liebe ich sehr. Wirklich. Ich mag das Setting in den nordischen Ländern, ganz egal ob es Dänemark, Schweden, Norwegen oder weiter ist. Das hat so was mystisches an sich, dass mir einfach wahnsinnig gut gefällt. Aber auch die Autoren schreiben einfach anders und das mag ich extrem gerne lesen.
Deswegen habe ich mich auch sehr auf dieses Buch gefreut. Ja, meine Erwartungen waren sehr hoch.
Hier handelt es sich um ein Autoren-Duo, was ich auf jeden Fall noch erwähnen möchte.
“Das Haus war über hundert Jahre alt, und die massiven Steinwände waren meterdick, was bedeutete, dass sie sie wahrscheinlich gar nicht zu isolieren brauchte, aber sie wollte lieber auf Nummer sicher gehen.”
~ erster Satz
Das Buch beginnt echt ruhig. Ich mag es, dass e so ruhig ist. Das ist eben diese Art, die ich gerne lese. Aber bei einem Psychothriller erwarte ich schon ein gewisse Grundspannung. Die kam leider nie auf.
Im Klappentext wird erwähnt, dass der tote Junge schweren Missbrauch aufweist. Und deswegen kann ich beruhigt schreiben, ohne zu spoilern, dass es sich hier um Kindesmissbrauch handelt. Von der schlimmsten und heftigsten Sorte. Das muss jedem bewusst sein, wenn man dieses Buch zu Hand nehmen wird. Denn der Psycho ist hier nicht in der Spannung, sondern in dem was dort passiert. Es wird von den beiden Autoren sehr nüchtern erzählt. Ich kann es absolut nachvollziehen, dass keine Emotionen reingebracht werden. Bei diesem Thema ist es vollkommen in Ordnung. Aber dennoch ist es leider so nüchtern, dass es langweilig ist. Bei so einem krassen Thema sich zu langweilen ist schon eine Kunst.
Das Buch wird aus verschiedenen Sichten erzählt. Und ich finde es auch gut, dass es hier Frauen sind. Die auch noch ihr privates Leben unter einen Hut bekommen müssen. Leider absolute Klischees und beide leiden das Gleiche. Naja.
Mir war relativ schnell klar, dass ich den zweiten Band nicht mehr lesen möchte. Ich möchte nicht sagen, dass ich mich durch das Buch gequält habe. Aber es hat mich wirklich nicht von sich überzeugen können.
Die Wendung, die recht am Ende kommt, mit der hätte ich allerdings nicht gerechnet. Auch nicht, dass das Buch mit einem Cliffhänger endet. Aber dennoch lockt mich dieser Cliffhänger überhaupt nicht zum Weiterlesen. Wirklich schade.
Das Buch ist nicht schlecht. Aber es ist in meinen Augen auch nicht gut.

Fazit

3/5 Sternchen
Die Buchreihe
Band 1 – Krähenmädchen
Band 2 – Narbenkind
Band 3 – Schattenschrei

“Krähenmädchen” von Erik Axl Sund
Originaltitel: Kråkflickan | übersetzt von Wibke Kuhn
Psychothriller
Goldmann Verlag | erschienen am 21.04.2014
480 Seiten | Band 1 | Klappenbroschur | ISBN 9783442481170 | 12,99 EUR
Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag.
Hallo Steffi,
ich war ja gespannt auf deine Meinung zum Buch. Mir hat es damals zwar auch nicht so wirklich gefallen, ich habe aber trotzdem alle drei Teile gelesen, weil ich diese für eine Leserunde bekommen hatte.
Du hast Recht, es ist sehr nüchtern geschrieben und für mich leider auch sehr emotionslos und dadurch fehlt tatsächlich die Spannung.
Der Cliffhanger kommt ja leider davon, dass es keine Trilogie ist, sondern im Original EIN Buch, das nur vom Verlag geteilt wurde. Aus meiner Sicht schon Geldmacherei. Angeblich würden so dicke Bücher in Deutschland seltener gekauft oder gelesen. Na ja, ich lass das mal so stehen.
LG, Silke
Hallo Steffi,
im Großen und Ganzen sehe ich es genauso wie Du.
Sund hat hier wahrlich kein Meisterwerk abgegeben. Da wäre deutlich mehr drin gewesen.
Ja, Schweden als Handlungsort mag ich auch gerne, aber das konnte hier definitiv nichts aufwiegen.
Viele Grüße
Sebastian
Hey Sebastian,
das Buch ist ja auch schon relativ “alt” und ich denke, dass die heutigen Standards einfach ganz andere sind. Vielleicht sind wir anspruchsvoller geworden?
Die Bände hatte ich seinerzeit so 2015 gelesen.
Ich kam auf meine Kosten, muss aber sagen, dass man durchaus Abstriche hinnehmen muss.
Das stimmt schon.
Birgit
Hey Birgit,
ich finds klasse, dass die Bücher dir gefallen haben. :)
Sie sind halt schon älter und vielleicht sind die heutigen “Standards” oder Erwartungen einfach ganz andere.
Ja, das kann wirklich gut sein.
Immerhin ändert sich heutzutage alles so schnell.
Man sieht es ja auch bei den Filmen, wie die Standards sich da verschoben haben.