
“Seif ist 20 und lebt seit fast zwei Jahren als Flüchtling in Deutschland Als 2011 die Unruhen in Syrien entstehen und sich zu einem schrecklichen Krieg ausweiten, ist Seif gerade 14. Das Leben wird täglich gefährlicher. Seine Mutter und er fliehen über die Türkei und Griechenland weiter nach Deutschland. Die Flucht ist lebensgefährlich und voller schwerer Entscheidungen. Seif muss unglaublich viel Verantwortung tragen, Ängste und Schwierigkeiten bewältigen sowie mit Einsamkeit und Verlust umgehen, bis er schließlich sicher in Deutschland lebt.
Hier beginnt eine Geschichte von Integration und Zukunftsplänen: Seif lernt in kürzester Zeit Deutsch und integriert sich gut in seiner neuen Heimatstadt. Er erfährt Hilfsbereitschaft und Unterstützung, aber wird auch mit Vorbehalten, Ausländerfeindlichkeit und bürokratischen Problemen konfrontiert…”
~ Klappentext
Meine Rezension
“Ich hasse das Wort “Flüchtlinge”. Dieses Wort ist in der letzten Zeit so missbraucht worden, dass man sich schämt, ein Flüchtling zu sein.”
Das ist eine Aussage von Seif, die mich am Meisten berührt.
Seif erzählt uns von einem Teil seines Lebens. Genau das Stück, was er erzählen möchte, nämlich wie er aus Syrien flüchten musste und jetzt in Deutschland lebt.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es für mich immernoch surreal ist, obwohl das tatsächlich passiert. Ich kann es immer wieder sehen, hören oder lesen. Mir zerreisst es das Herz, wenn ich mitbekomme, dass Menschen aus ihrem Zuhause gerissen werden. Wenn sie vor lauter Angst fliehen müssen und das sogar in ein Land, einer Kultur, die ihnen fremd ist. Andererseits habe ich einen riesigen Respekt vor Menschen wie Seif, die trotz dem Erlebten weitermachen wollen. Sich ein Leben aufbauen wollen und dafür kämpfen. Und dann wird es ihnen auch noch so schwer gemacht. Wenn nicht der Hass von anderen Menschen kommt, dann macht es ihnen die Bürokratie schwer.
Aber ich finde es wichtig, dass aufgeklärt wird. Und umso wichtiger finde ich, dass man das Buch von Seif liest. Er ist ehrlich und er beschönigt nichts. Warum sollte er es auch machen? Es ist die harte Realität. Sein Leben.
“Jeder Tag ist wichtig!” ist sein Motto.
~ S. 106
Das man bei diesem Buch keinen aussergewöhnlichen Schreibstil oder eine extreme Tiefe erwarten kann, sollte jedem bewusst sein. Ich möchte das hier auch nicht bewerten! Aber dafür, dass Seif noch nicht lange in Deutschland ist, ist es wirklich gut geschrieben. Es ist einfach gehalten, mit leichten Wörtern. Was ich allerdings super finde, da es sich somit gut für junge Schüler eignet. Ebenso die Schriftgröße und die wenigen Seitenzahlen.
Ich denke, das Buch würde eine gute Unterstützung sein, gerade junge Menschen aufzuklären.
Ich kann mir vorstellen, dass es trotz allem schwierig gewesen sein muss, die Reise noch einmal im Kopf durchmachen zu müssen. Man merkt beim Lesen auch, dass es Szenen gibt, wo nur durchgeflogen wird. Wieder andere sind ein wenig ausführlicher beschrieben. Man mag das bemängeln, aber ich möchte es nicht. Ich finde, es reicht vollkommen aus, wenn Dinge nur angedeutet werden und nicht detailreich beschrieben wird. Dass die Flucht kein Reisespaß war, kann sich jeder denken.
Danke Seif, dass du uns an deiner Erfahrung teilhaben lässt und danke an die Autorin Annette Weber, die ihm unter die Arme gegriffen hat. Ich drücke Seif beide Daumen, dass er das schafft, was er sich für seine Zukunft vorgenommen hat.
“Viele geduldige Schafe gehen in einen Stall”, sagt man in Syrien.”
~ S. 44
Das Cover
Das Cover ist schlicht, einfach und aussagekräftig. Alles so, wie es sein sollte.
Fazit


“Aus Syrien geflüchtet” von Seif Arsalan
autobiografischer Jugendroman
Verlag an der Ruhr | erschienen am 01.02.2018
114 Seiten | Taschenbuch | ISBN 9783834638052 | 6,50 EUR
Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag.
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsbuch. ♡
Liebe Steffi,
es freut mich sehr, dass du dieses besondere Buch ähnlich empfunden hast wie ich und dass du es auch dankbar annimmst, dieses Buch lesen zu dürfen. Ich finde es so wichtig, dass wir genau hinschauen und das Schubladendenken endlich ablegen.
Liebe Grüße
Anja
Hey Anja,
das sehe ich ganz genauso!!!