Interview

Autoren-Interview mit dem Autor Nicholas Ridge

Interviews mit Autoren und Autorinnen
Dass hinter jedem Buch ein/e Autor/in steckt, ist bekannt. Irgendwer muss sich ja diese mega Geschichte ausgedacht haben, die zwischen den beiden Buchdeckeln verborgen ist.
Aber leider bekommen diese viel zu wenig Aufmerksamkeit. Finde ich zumindest.

Deswegen möchte ich dir heute den Autor Nicholas Ridge vorstellen. Ich persönlich kenne sein Buch leider noch nicht, aber vielleicht komme ich ja irgendwann dazu es zu lesen.

Hey Nicholas

Wer bist du? Stell dich vor!
Hi, mein Name ist Nicholas Ridge (psst, das ist ein Pseudonym). Ich bin vierundzwanzig Jahre alt und ein unorganisierter, unordentlicher Mensch, der nur in einer Sache Disziplin aufbringt: Romane schreiben!
Früher habe ich gefochten, Akkordeon gespielt und hatte eine Zeit lang Gesangsstunden, aber meistens habe ich den Unterricht geschwänzt, um lieber mit meinen Freunden zusammen zu sein oder zu lesen.
Einen Haufen Pläne zu haben, aber viel zu inkonsequent dafür zu sein – das bin typisch ich.

Seit wann schreibst du? Gab es ein ausschlaggebendes Erlebnis, das dich zum Schreiben gebracht hat?
Mit zwölf Jahren habe ich den ersten Roman verfasst. Zweihundert Seiten über Jeanne d’Arc. Das ist eine französische Nationalheldin, die gegen die Engländer kämpfte, in Männerkleidung herumlief und behauptete, Stimmen von Heiligen zu hören. Später wurde sie gefangen genommen und nach einem Prozess der Inquisition auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Für einen Schreib-Anfänger wie mich war das Thema perfekt, weil es hilfreich ist, sich zuerst an einer Autobiografie entlang zu hangeln, ehe man eine Handlung für einen Roman von null auf hundert komplett selbst erfindet.

Schreiben ist in meiner Familie nichts Ungewöhnliches. Ich habe drei Geschwister und unter uns gab es immer ein wenig Konkurrenzdruck. Als meine große Schwester einmal von unserer Mutter für einen ihrer Romane gelobt wurde, habe ich mich zum ersten Mal an den Familiencomputer gesetzt mit dem ehrgeizigen Gedanken: “Das kann ich auch! Ich mach es sogar besser!” Nicht gerade schmeichelhaft, ich weiß, aber gleichzeitig war es ein Glück: Seitdem ist Schreiben meine Leidenschaft, ich mache es täglich. Hätte meine große Schwester nicht angefangen und mich nicht neidisch auf die positiven Reaktionen gemacht, wer weiß, ich wäre nie dazu gekommen. Sie ist inzwischen ebenfalls Schriftstellerin und wir tauschen uns regelmäßig über Geschichten aus. Wir hatten Februar 2020 sogar einen Buchclub gegründet, ehe die Corona-Krise losging und niemand sich mehr treffen konnte.

Liest du selber gerne Bücher und welches Genre? Hättest du vielleicht einen ultimativen Buchtipp?
Ich gehe in ein Buchgeschäft rein, suche mir eins aus und das ist dann ein zumeist spontaner Prozess.
Jedes Genre ist mir recht, obwohl ich eine Vorliebe für Klassiker habe, weil man da so einiges entdecken kann. Mein Lieblingsbuch ist “Auf der Suche nach der verlorenen Zeit”, ein siebenteiliger Roman, der von einem französischen Autor im zwanzigsten Jahrhundert geschrieben wurde. Die Hauptfigur ist ein sensibles Muttersöhnchen, das von seinen Verwandten betüddelt wird, schlummernd homosexuell ist und sich davor fürchtet, krank zu werden. Letzteres übrigens nicht einmal zu Unrecht: Der Autor selbst starb später an einer Erkältung.
Der Roman ist in elendig langen, verschachtelten Sätzen verfasst, die nur von der Inneneinrichtung eines Salons handeln können, aber trotzdem hat dieser Roman es mir angetan. Ansonsten mag ich die tollen Romane unserer Zeit: Harry Potter, Das Parfüm, Der Name des Windes… Was Science Fiction betrifft: Isaac Asimov.

Gibt es unter deinen eigenen Büchern ein Buch, das du am liebsten magst? Warum?
Ich habe mit fünfzehn Jahren Mal eine Geschichte geschrieben, in der die Hauptfigur sich in eine geistig behinderte Person verliebt. An sich eine interessante Idee, wie so eine Beziehung ablaufen könnte, aber wenn ich sie mir heute anschaue, finde ich den Text unlesbar. Romane zu schreiben muss man erst einmal mit viel Geduld lernen. Wenn ich mir meine alten Sachen durchlese, denke ich oft nur Autsch.

Ansonsten habe ich keinen Liebling unter meinen Romanen. Sobald ich eines fertig geschrieben und lektoriert habe, beschäftige ich mich mit dem nächsten. Dadurch verliere ich die emotionale Bindung zu meinem Buch, und auch während des Schreibprozesses versuche ich, einen so kühlen Kopf wie möglich zu bewahren. Meistens schreibe ich dann am besten, wenn ich nichts empfinde. Das ist merkwürdig, aber wahr. Letzten Endes sind Romane wie Tagebücher für mich: eine Möglichkeit, mich schriftlich mit einem Thema auseinanderzusetzen. Was sich für den Leser wie ein Erlebnis anfühlt, ist für mich ein Werkzeug. Anders bei Büchern von anderen, dann werde ich selbst wieder Leser und kann mich ganz in die Geschichte verlieren.

Hast du eine Website und bist du im Social Media unterwegs? Und wie kann man dir folgen?
Oh je, ich habe nicht einmal Facebook oder Instagram. Deshalb einfach auf Amazon schauen, unter “Nicholas Ridge” oder “Die Kolonie am äußersten Rande des Tages”.
Das ist mein aktuelles Ebook, das seit dem 21.05.2020 auf der Website veröffentlicht ist. Es ist mein erstes Buch in dem Genre Science Fiction.

Die Kolonie am äußersten Rande des Tages

“Jay, ein Straßenkind, entkommt seiner Herkunft und wird ein Space Hunter, ein Elite-Soldat für Einsätze im Weltall. Als Teil einer Crew reist er weit entfernt in die Galaxie zu dem Planeten Penta M3, um die erste menschliche Kolonie zu gründen. 120 Jahre sind sie unterwegs und als sie aus dem Eisschlaf erwachsen, finden sie eine neue Welt vor, in der Leben möglich ist.
Aber der Kontakt zur Erde bricht ab und auf einem fremden Planeten isoliert, ist die Crew auf einmal auf sich allein gestellt. Sie lassen sich auf Penta M3 nieder, nicht ahnend, dass nicht alles so friedlich ist, wie es scheint …”
~ Klappentext


Vielen Dank lieber Nicholas, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten.
Kennst du schon das Buch von Nicholas?
Wenn ja, wie hat es dir gefallen?

Signatur Buchblog angeltearz liest

Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag / Autor.

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