Interview

Autoren-Interview mit dem Autor Helmut Barz

Interviews mit Autoren und Autorinnen
Dass hinter jedem Buch ein/e Autor/in steckt, ist bekannt. Irgendwer muss sich ja diese mega Geschichte ausgedacht haben, die zwischen den beiden Buchdeckeln verborgen ist.
Aber leider bekommen diese viel zu wenig Aufmerksamkeit. Finde ich zumindest.

Deswegen möchte ich dir heute den Autor Helmut Barz vorstellen. Ich persönlich kenne sein Buch leider noch nicht, aber vielleicht komme ich ja irgendwann dazu es zu lesen.

Hey Helmut

Wer bist du? Stell dich vor!
Okay, hier das, was es über mich zu wissen gibt: Ich bin 1969 (Sternzeichen Stier, Aszendent Krebs, Murmelzeichen Panda) geboren und weder Furry noch höheres Wesen. Auch kein Untoter. Nach meinem Ableben hätte ich jedoch nichts gegen eine Existenz als Gespenst, zum Beispiel als Hausgeist der Deutschen Bibliothek (sofern ich dann noch die Bücher aus dem Regal nehmen und lesen kann). Eine Wiedergeburt als Panda wäre jedoch auch in Ordnung.

Ich bin zwar in Braunschweig geboren, aber in St. Peter-Ording an der Nordseeküste aufgewachsen. Dort habe ich 1988 mein Abitur gemacht. Nach zwei Jahren Arbeit an verschiedenen Berliner Theatern habe ich dann Theaterwissenschaften in Gießen studiert, darauf aufbauend dann von 1995 bis 1998 Theaterregie in Frankfurt am Main. Seit 1998 bin ich freier Regisseur, Autor und KfA (Kreativer für alles) in der Unternehmenskommunikation.

Irgendwie habe ich es geschafft, in den letzten 10 Jahren sieben Romane zu schreiben und zu veröffentlichen, darunter die erfolgreiche Reihe um Frankfurts chaotischste Kriminalpolizistin Katharina Klein, den Horror/Noir-Thriller “Ein dreckiger Job”, sowie die boshaft-flauschige Satire “Brumm! – Eine schwarz/weiße Fabel für das postfaktische Zeitalter”.

Seit Juli 2009 bin ich Mitglied im “SYNDIKAT – der Autorengruppe für deutschsprachige Kriminalliteratur”. Seit 2019 bis ich zudem Mitglied im “Phantastik-Autoren-Netzwerk PAN”.
Ich wohne in Offenbach am Main (freiwillig, da gibt es viel Wohnung fürs Geld) und verbringe sehr viel Zeit auf Reisen oder bei meiner Lebensgefährtin in einem kleinen Dorf bei Wetzlar.

Seit wann schreibst du? Gab es ein ausschlaggebendes Erlebnis, das dich zum Schreiben gebracht hat?
Geschrieben bzw. mir Geschichten ausgedacht habe ich, seit ich denken kann. Als ich noch nicht selbst schreiben konnte, mussten meine leidgeprüften Eltern diesen Part übernehmen. Während des Studiums und auch danach habe ich aber zunächst einmal den Weg ins Theater genommen. In dieser Zeit war das Schreiben eher Hilfstätigkeit. Doch mit meinem Wechsel in die Werbung habe ich begonnen, meinen Lebensunterhalt mit dem Aneinanderreihen von Wörtern zu verdienen: als Texter und Übersetzer in der Unternehmenskommunikation. 2003 ergab sich eine kleinere berufliche Flaute, sodass ich auf einmal die Zeit hatte, das zu tun, was sich so viele wünschen: Einen Roman zu schreiben. Und den Stoff hatte ich gleichfalls: Ein Theaterstück, dass ich als Antwort auf die Frage geschrieben habe, ob sich die Handlung von Bram Stokers Dracula in eine norddeutsche Kleinstadt verlegen ließe. So entstand dann “Die Herrin – Eine schaurige Novelle aus böser alter Zeit”.

Und dann… na ja, “überschlugen sich die Ereignisse” kann man jetzt nicht dazu sagen. Aber plötzlich hatte ich einen Verlag, einen Agenten und ein neues Standbein für mein berufliche Fortkommen.

Liest du selber gerne Bücher und welches Genre? Hättest du vielleicht einen ultimativen Buchtipp?
Ich bin ausgesprochen bibliophil – wie eigentlich alle Schreibenden. Ein Freund von mir hat es mal so ausgedrückt: “Helmut zu fragen, ob er gern liest, ist ungefähr so, wie einen Junkie zu fragen, ob er Heroin mag.”

Meine Lektüre ist sehr gemischt. Zum einen lese ich zur Fortbildung und aus Interesse sehr viele Sachbücher, mit einem Schwerpunkt auf Kriminologie und Kriminalistik, aber auch aus der Psychologie. Im Bereich der Fiktion ist mein Geschmack recht durchwachsen: Ich versuche, immer abwechselnd etwas Anspruchsvolles und dann wieder eher Unterhaltendes zu lesen. Ich habe eine große Schwäche für die großen amerikanischen Erzähler (Roth, Updike …) aber auch für gute Fantasy, z. B. Neil Gaiman oder Jasper Fforde. Aktuell fiebere ich jedoch der Veröffentlichung der nächsten beiden Teile von Jim Butchers “Dresden Files” entgegen – eine “Guilty Pleasure”-Serie, die ich seit der Fernsehserie 2006 verfolge.

Buchtipps: Meine Lieblingslektüren schwanken, aber ein paar Bücher kehren immer wieder auf meinen Schreib- oder Nachttisch zurück:

Bücher über das Schreiben: Stephen Kings “On Writing” (Dt. “Das Leben und das Schreiben”) und “Becoming a Writer” (dt. “Schriftsteller werden”) von Dorothea Brande. Beides mit Abstand die besten Bücher zum Thema.

Sachbücher: Jean Baudrillards “Das Jahr 2000 findet nicht statt”, dessen Thesen noch immer aktuell sind. Und “Being Wrong” (dt. “Richtig irren. Von falschen Glaubenssätzen, Denkfehlern und der kreativen Kraft unserer Fehlbarkeit” von Kathryn Schulz – ein Buch, das “Irren ist menschlich” eine ganz neue Bedeutung verleiht.

Belletristik: Aktuell dränge ich jedem, der lange genug stehenbleibt, Kevin Wilsons “Nothing to See Here” und Neil Gaimans “The Ocean at the End of the Lane” auf. Aber zu meinen All Time Favorites gehören Douglas Adams und im Krimibereich Dorothy L. Sayers.

Besondere Empfehlung: Sehr viel über Theater, Film und das Amerika der 20er und 30er Jahre erfährt man in der Autobiographie von Harpo Marx, “Harpo Speaks”.

Gibt es unter deinen eigenen Büchern ein Buch, das du am liebsten magst? Warum?
Ja, ich habe sogar zwei Lieblingskinder, meinen neuen Roman “Brumm!” und “African Boogie”, den zweiten Band der Reihe über Frankfurts chaotischste Kriminalkommissarin Katharina Klein. Das Buch verfügt über eine Meta-Ebene, die mir noch immer viel Vergnügen bereitet: Es ist in weiten Teilen ein Gedankenexperiment dazu, was passiert, wenn man in einem Agatha-Christie-Krimi die englische Upper Class durch hessische Pauschaltouristen und Hercules Poirot durch eine Hard-Boiled-Ermittlerin (die Fälle gerne mal mit der Knarre in der Hand löst) ersetzt. Ich hatte beim Schreiben einen Wahnsinnsspaß. Doch der Band ist offenbar mein bisher kontroversestes Buch: Die Leser*innen lieben oder hassen es.

Brumm

“Jedem Menschen wohnt ein Krafttier inne – so lehren uns die Schamanen: Man müsse es nur finden, erwecken und befreien.
Doch was, wenn dieses Krafttier ein verspielter, verschlafener, verleckerter, territorialer und dickschädeliger Panda ist, der dein Leben ins Chaos stürzt – und sich beharrlich weigert, wieder zu gehen?
Dr. Urs A. Podini hat seine Lebensträume längst eingetauscht gegen Gehalt, Eigentumswohnung, homöopathisch dosierte Kreativität und eine Lebensgefährtin, die ihn eher duldet als liebt. Doch dann entdeckt er im Schaufenster der Boutique Transitions! das schwarz-weiße, flauschige Kostüm eines Pandas…”
~ Klappentext

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Vielen Dank lieber Helmut, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten.
Kennst du schon das Buch von Helmut?
Wenn ja, wie hat es dir gefallen?

Signatur Buchblog angeltearz liest

Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag / Autor.

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