
Heute möchte ich ein anderes Thema durchdenken. Ein Thema, das mich gerade in letzter Zeit sehr beschäftigt. Vielleicht wird es am Ende kein “Entweder oder”. Ich hoffe es sehr, aber jetzt lasse ich einmal meine Gedanken fließen.
Printbuch vs. eBook
Wer mich kennt, der weiß, dass ich ausschließlich Printbücher lese.
Mit meiner Denkweise bin ich schon öfters angeeckt, denn für mich sind nur Printbücher richtige Bücher. Ein eBook ist nur eine Datei, die auf einem Gerät wiedergegeben wird. Es fehlt mir das Gewicht, das Umblättern der Seiten, der Geruch. Alles was ein Buch, für mich, ausmacht fehlt bei einem eBook.
Ich habe ein Bücherzimmer, das ich eigentlich nur nutze um meine Bücher zu lagern. Ich lese in diesem Zimmer so gut wie gar nicht. Ich habe dort ein riesiges Bücherregal stehen, das wir selber gebaucht haben. Ich liebe dieses Bücherregal abgöttisch. Aber in letzter Zeit merke ich, dass es mir Druck macht. Vor allem, wenn es wieder mal darin eng wird und ich Platz schaffen muss. Manchmal erschlägt mich diese schiere Menge an Büchern. Um der Lage Herrin zu werden, habe ich auf dem PC ein Programm, das auch gerne bei Büchereien genutzt wird. So weiß ich, was überhaupt in meinem Regal liegt. Es sind über 700 Bücher und die Tendenz ist steigend aktuell.
Es ist dieser Zwiespalt zwischen der unendlichen Liebe zu diesen Büchern und der Druck, den sie auf mich ausüben.
Für mich kam es nie in Frage, dass ich hier einfach ein wenig loslasse und für einen gewissen Teil auf ein eBook-Reader umsteige. Gerade aus Blogger-Sicht wäre ein eBook-Reader logisch. Andererseits möchte ich ein gutes Buch einfach im Regal stehen haben. Mittlerweile merke ich aber (hat ja nur ein paar Jahre gedauert…), dass ich nicht jedes Buch im Regal stehen haben muss. Nur bestimmte Autoren und Autorinnen, wo mir die Bücher (auch nach Jahren) noch am Herzen liegen, müssen in meinem Regal stehen. Wenn ich vor meinem riesigen Regal stehe, könnte ich einen großen Teil aussortieren, weil ich mich nicht mal mehr an den Inhalt erinnere. Warum also diesen Teil nicht gleich als eBook lesen. Dann braucht man nichts aussortieren. Klingt logisch oder?!
Ich habe in den kommenden Jahren einiges vor und es wird darauf hinauslaufen, dass ich hoffentlich viel unterwegs sein werde. Bisher habe ich immer Printbücher mitgeschleppt. Bisher waren wir aber auch immer mit dem Auto unterwegs. So konnte ich grundsätzlich eine eigene Tasche mit einem Stapel Bücher mitnehmen. Dafür war immer Platz. Aber was ist, wenn wir jetzt mehr fliegen? Ich möchte den Platz im Koffer nicht mit Printbüchern “verschwenden”. Verrückt, dass ich hier schon das Wort “verschwenden” nutze. Auch hier wäre ein eBook-Reader ein richtiger Schritt.
Ein großer Anteil meines Umdenkens macht allerdings die aktuelle Lage. Holz ist Mangelware. Papier wird aus Holz gemacht. Will ich das weiter unterstützen? Nur um irgendwann ein Printbuch im Regal stehen zu haben, an deren Inhalt ich mich nicht mal mehr erinnere? Wäre es nicht für die Umwelt besser, wenn ich hier einen Schritt zurück mache und Papier spare? Ich bin nur ein kleiner minimaler Bruchteil von etwas sehr großem. Aber wenn ich nicht diesen Schritt gehe, warum sollten es andere machen!?
Das war jetzt sehr wild durcheinander. Und dieser Blogbeitrag ist einfach so runtergeschrieben. Ich habe sicherlich den einen oder anderen Gedankengang vergessen.
Aber manchmal sind meine Gedanken sehr wild und ich versuche sie zu ordnen.
Ja, ich mache mir da wirklich sehr viele Gedanken um dieses Thema.
Hast du dir auch schon mal diese Gedanken gemacht?
Wie stehst du zu dem Thema?
Und was mich brennend interessiert:
Welchen eBook-Reader nutzt du?
Und bist du mit ihm komplett zufrieden?
Liebe Steffi,
Ich habe zwar einen eBook Reader (inzwischen funktioniert er nicht mehr) aber zu 99.9% lese ich Bücher auch viel lieber als Printbücher und bei mir sind es zum Teil die gleichen Meinungen wie bei dir. Bei ebooks fehlt mir da irgendwie der persönliche Bezug. Ein Printbuch stelle ich nach dem Lesen ins Regal, das ebook “verschwindet” dann auf in einem virtuellen Regal. Auch ich liebe den Geruch und das Geräusch des umblätterns und ja auch ich habe ein echtes Platzproblem bekommen und habe seit 2011 mindestens 120 + – an Büchern aussortiert. Meistens trenne ich mich von Büchern die eher schlechte 3 Sterne und weniger in der Bewertung bekommen haben. Andere freuen sich dann wiederum über die Schätze wenn ich sie in die Bücherschränke stelle oder meiner örtlichen Bücherei spende.
Und ja auch ich denke sehr oft über die aktuelle Lage nach Holz/Papiermangel. Aber es ist alles nicht so einfach.
Verstehst was ich meine?
Liebe Grüße
Sheena
Hallo Steffi,
ich kann deinen Zwiespalt sehr gut nachvollziehen. Mir ist es vor Jahren ähnlich gegangen und dann habe ich den Schritt einfach gewagt und mir einen Reader zugelegt. Anfangs war es gewöhnungsbedürftig, doch mittlerweile ist es mir – bei den meisten Büchern – vollkommen egal, welches Format ich lese. Es gibt nur ein paar Ausnahmen, wie z.B. Bücher, die besonders gestaltet sind, da lese ich natürlich lieber die Printversion.
Wir haben mehr als 1000 Bücher auf mehrere Regale verteilt, obwohl ich regelmäßig aussortiere und gelernt habe, dass die Printexemplare ‘nur’ Gegenstände sind. Bücher meiner Lieblingsautoren bleiben zum Beispiel im Regal. Viele andere Bücher können weg, auch wenn sie mir gefallen haben. Ich bin da recht großzügig geworden.
Bis auf das Platzproblem sprichst du in deinem Post schon viele Punkte an, die mit einem Reader praktischer sind. Auf Reisen ist es natürlich toll, obwohl ich da auch immer Printbücher dabei habe. Wenn der Reader kaputt geht, geht einem zumindest der Lesestoff nicht aus. ;)
Ich mag besonders die Hintergrundbeleuchtung, und, dass ich die Schriftgröße so einstellen kann, wie es für mich angenehm ist. Mit der Hintergrundbeleuchtung kann ich abends im Dunkeln lesen ohne meinen Mann zu stören. Das ist klasse.
Vielleicht einfach mal ausprobieren.
Aber ob es wirklich so umweltfreundlicher ist, einen Reader statt Bücher zu nutzen, das würde ich jetzt gar nicht so sagen. Denn der Reader muss ja auch hergestellt werden, braucht Strom und hat eine Batterie. Ich glaube, Frank von der Büchernarr hat dazu mal einen Beitrag geschrieben.
Liebe Grüße
Nicole
Hey Nicole,
ich glaube, du hast das missverstanden. Es geht mir nicht um Umweltfreundlichkeit. Da kann man sich bei Geräten generell streiten, aber das ist eine Grundsatzdiskussion, die ich nicht führen möchte. Es geht mir bei Printbüchern um das Papier. Das heutzutage eh schon sehr rar ist.
Ah, ok. Dann habe ich einen anderen Bezugsrahmen, weil Papier (bei uns) nicht wirklich rar ist. Hier sind die Papierfabriken auf Kurzarbeit und hocken auf überfüllten Lagern. Trotzdem schießt der Papierpreis im Handel in die Höhe. Da kennt sich keiner mehr aus. ^^
Hm, interessant zu wissen @Nicole
Hey Steffi,
Ich finde das ganz großartig von dir, dass du dir diese Gedanken machst. Das kann nicht jeder. Auch, dass du zur Erkenntnis kommst, das ein Großteil eigentlich nur im Regal steht und du dich noch nicht mal mehr an den Inhalt erinnerst. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie viel dir an deinem Bücherzimmer und den Regalen da drin liegt. Welcher Bücherwurm hätte nicht gerne eine riesige Bibliothek? Ich war schon immer neidisch auf diese riesige Bibliothek in „Die Schöne und das Biest“.
Ich habe tatsächlich einen ebook-Reader seit es diese Teile gibt. Ich mag neue Technik glaube ich mindestens genauso gerne wie Bücher und diese elektronische Tinte hat mich magisch angezogen. Ich war direkt neugierig darauf und bis auf die Hintergrundbeleuchtung, die mittlerweile Standard ist, hat sich an den Teilen nicht so viel verändert. Der Akku hält ewig. Das Ding hat dafür gesorgt, dass ich meine geliebten tausend Seiten Wälzer nicht mehr im Rucksack neben Essen und Trinken mit zur Arbeit schleppen musste. Ich konnte viel leichter auch fremdsprachige Bücher lesen, denn das Wörterbuch war direkt integriert und hat mir die Worte direkt rausgesucht. Letzteres war tatsächlich etwas, wo ich sehr viel Wert drauf gelegt habe. Ich wollte ein brauchbares Wörterbuch dabei haben. Mittlerweile haben das alle Reader und ich mag es nach wie vor, dass ich in diesem kleinen Reader eine ganze Bibliothek mit mir rumschleppen kann. Ich lese auch echte Bücher immer noch gerne, aber mich musste tatsächlich nie jemand lange drum bitten, einen ebook Reader auszuprobieren. Die elektronische Tinte hat mich auch sehr schnell davon überzeugt, dass das angenehmer zu lesen ist als auf meinem Smartphone.
Ich habe mittlerweile einen Kindle und einen Tolino. Ich bin mit beiden zufrieden, aber ich nutze meinen Kindle mehr. Es ist dort eben auch das gute Oxford Dictionary integriert und ich mag die Handhabung sehr gern. Als erstes hatte ich einen Sony Reader, aber die gibt es nicht mehr. Da war die Handhabung allerdings sehr ähnlich wie beim Kindle. Den Tolino habe ich mir zugelegt, weil ich nach Corona auch mal die Onleihe nutzen wollte. Ich fahre jeden Tag nach Hamburg rein und ich dachte mir, falls es bei der Bahn mal wieder länger dauert, wäre es schon auch Mitglied in den Bücherhallen zu sein. Man kann auch so einfach dahingehen, aber ich dachte mir, ich möchte dann auch etwas zurückgeben und das Angebot der Bücherhallen ist echt mega.
Ich bin gespannt, welcher Reader es am Ende vielleicht für dich wird und ich hoffe, es wird dir gefallen damit zu lesen. Es hat auch Vorteile, wenn man die Schrift größer machen kann und mit der Hintergrundbeleuchtung braucht man auch keine Nachttischlampe anhaben. Wir werden ja alle nicht jünger und da ist es schön, wenn man das an seine eigene Bedürfnisse anpassen kann. Man kann sogar die Schrift anpassen, wenn man eine andere Schrift als angenehmer beim Lesen erfindet und wir kennen doch alle die Bücher, wo man sich denkt, die Schrift ist jetzt aber ein wenig klein geraten und nicht so gut lesbar.
LG, Moni
Schönen guten Morgen!
Ich hab deinen Beitrag heute gerne in meiner Stöberrunde verlinkt :)
Ich liebe meine Bücherregale und möchte sie nicht missen. Grade letztens hab ich mir noch gedacht, wenn ich alle meine Bücherregale sozusagen rausschmeißen würde, wäre meine Wohnung fast komplett leer *lach* Aber durch den Platzmangel hole ich mir auch immer öfter Ebooks. Das lesen ist natürlich teilweise auch sehr viel angenehmer, aber ich hab einfach auch gerne ein Buch in der Hand :D
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallöchen Steffi,
ein schöner Beitrag.
Ich liebe Printbücher auch definitiv mehr, hatte aber auch Jahre nur mit e-Books verbracht. Die Jahre ohne Bücherregal… Das möchte ich nicht mehr so crass haben.
Den e-Reader habe ich ewig nicht mehr benutzt, aber gerade Monis Ausführungen in den Kommentaren macht es mir gerade wieder schmackhaft. *lach Das mit dem Wörterbuch wusste ich gar nicht. Mein alter Reader hatte das, glaube, nicht.
Alternativ zum e-Reader und für die Umwelt gibt es noch die Möglichkeit der Bibliothek oder Hörbücher. Doch solange mein SUB da ist, werde ich nicht über Alternativen hocken.
Fürs Reisengreife ich entweder in die Taschenbuch- oder Hörbuchkiste.
Liebe Grüße
Tina