
Hallo, ich bin Victoria. Victoria Benner.
Mein erstes Buch, dass ich Alter von sieben Jahren schrieb, war eine stark von Preußler inspirierte Geschichte über einen sprechenden Raben und nicht mehr als eine Ansammlung von bemalten und bekritzelten Blättern, die meine Mutter mit Bindfaden auf meinen Wunsch unbedingt zusammennähen musste und die ich dann meiner knapp ein Jahr alten Schwester als Geschenk übermachte. Leider sind Einjährige keine wirklich Leserschaft und mein erstes Buch traf ein hartes Schicksal. Es wurde schlicht so lange angesabbert und durchgekaut, bis es ganz aufgeweicht war und nur noch für den Mülleimer taugte. Nach dieser vernichtenden Kritik trat das Schreiben für Jahre in den Hintergrund, bis es mich in meinen Teeniejahren wieder packte.
In einem Sommer, in dem mir der Lesestoff ausging, erinnerte ich mich an das Buch, dass ich als Erstklässlerin geschrieben hatte und eben weil ich nichts mehr zu Lesen hatte und mir langweilig war, beschloss ich aus meiner Zwangslage eine Art Tugend zu machen und begann wieder zu schreiben. Diesmal ging es nicht um sprechende Raben, sondern inzwischen nahm ich, älter geworden, meine Inspiration aus all den SciFi Serien und Jugendbüchern, die ich selbst gelesen hatte und mit Hilfe einer Freundin, die von SciFi ebenso begeistert war, entstand die Nova, eine Reihe um die Abenteuer eines Raumschiffes. Mein Beitrag zur Besatzung war die launische, zynische und nie um einen Spruch verlegene Ärztin und der erste Steuermann, während meine Freundin lieber den Kapitän stellte, die natürlich eine Frau sein musste, denn eins war uns klar, wenn wir die Regeln machen durften, dann sollte Gleichberechtigung herrschen, was bedeutete, dass es nur einen weiblichen Kapitän geben konnte. Jede von uns hatte ihr Blankobuch und ließ sich ein Abenteuer nach dem anderen für die Nova und ihre Besatzung einfallen. Am Ende tauschten wir die Bücher und jede las die Geschichte der anderen. Dieses Projekt begleitete mich fast über 3 Jahre lang, wurde aber keinem breiten Publikum zugänglich gemacht, sondern war mehr ein Zeitvertreib und eine Spielerei für uns selbst und es dauerte noch Jahre, bis ich den nächsten Schritt machte.
Erst die Begeisterung einer Freundin für Film und gewisse Schauspieler war der Funke aus dem die Lotte Reihe entstand. Angetrieben von dem Wunsch, dass besagte Freundin doch den Mann ihrer Träume bekommen sollte, obwohl ich ehrlich daran zweifle, dass der gewählte Kandidat wirklich so ein Traummann ist, begann Charlotte Grottinger in meinem Kopf Gestalt anzunehmen.
Lotte Reihe
Von dem Moment an, wo ich das erste Mal über Lotte, Charlotte Grottinger, sprach, entstand das Projekt in meinem Kopf. Zuerst noch nicht so groß, dass es volle drei Bände umfassen würde, das passierte eher schleichend, als ich die Figuren näher kennenlernte und die Beziehung zwischen Lotte und Tom immer größer und auch komplizierter wurde. Auch war das Projekt am Anfang nicht für die Veröffentlichung gedacht. Vielmehr war es als eine Art weiterer Zeitvertreib gedacht, für einen kleinen Zirkel, ähnlich den Geschichten um die Nova. Doch, als Schattensprung bei Freunden gut ankam, dachte ich, warum es nicht einfach probieren. Warum Lotte nicht einem größeren Publikum präsentieren? Immerhin gibt es heute Mittel und Wege auf denen das einfach zu bewerkstelligen ist. Warum also nicht probieren? So veröffentlichte ich Schattensprung Ende 2014 erst im Netz und 2015 bei Epubli, während Band Zwei „Wiedersehen in Berlin“ der Reihe schon in Überarbeitung war.
Doch, ehe ich mich noch weiter über mich selbst auslasse, hier die drei Lotte Bände und ihre Hauptfiguren:
Lotte
Heißt eigentlich Charlotte Grottinger und führt im ersten Band der Lotte Serie ein relativ sorgenfreies Leben. Sie ist zwar Alleinerziehend, aber durch ihren Ex-Ehemann sehr gut versorgt, so dass es ihr ein leichtes ist, in der Kleinstadt in der sie lebt, alle Leute mit ihrem egozentrischen Charakter und ihrem harschen Auftreten vor den Kopf zu stoßen. Sie ist eitel, hält sich für überlegen, weil sie im Gegensatz zu ihrem Umfeld die große weite Welt hat kennenlernen dürfen und dennoch macht all das lustig machen über andere sie nicht glücklich, sondern eher kalt und zynisch. Auf Dauer ständig überlegen zu sein nutzt sich schnell ab, wenn niemand Widerworte gibt.
Genau in diese Situation der Langeweile hinein platzt Filmstar Thomas Donoghue. Obowhl er eigentlich anfangs nicht zu ihr, Charlotte, sondern eher zu Sania möchte, die ihn in ihrer Eigenschaft als freie Journalistin interviewen soll. Da Sania aber just an dem Tag bereits an ihren Zweitjob vergeben ist, muss Charlotte die Stelle als Journalistin übernehmen und den Filmstar befragen und nichts könnte ihr lieber sein. Endlich ist einmal etwas los in dem Kaff und sie bekommt auch noch die Gelegenheit Sanias dauerfreundlichen Schwarm näher zu begutachten und auf Herz und Niere zu prüfen, denn im Gegensatz zu Sania ist Charlotte Thomas Donoghue gegenüber ablehnend und misstrauisch eingestellt. So eine anhaltende Freundlichkeit kann auf Dauer nicht normal und gesund sein.
Doch Misstrauen hin oder her, Charlotte erkennt bald:
Thomas könnte die Fahrkarte aus dem Gefängnis der drögen Mittelmäßigkeit sein. Schließlich wirkt die Welt in der er sich bewegt aufregend, verführerisch und hat offenbar mehr zu bieten, als Kinder, Haus und Hof und den Tod.
Dass aber das Scheinwerferlicht, Bekanntheit und Geld nicht glücklich machen können, wenn man innerlich leer ist und das Glück nicht in sich trägt, ist eine Lektion, die sie über die Bände verteilt lernen muss und die im dritten Band schließlich ihre Auflösung findet.
Tom
Mit vollem Namen: Thomas Donoghue.
Der gefeierte und beliebte Newcomer in Film, Fernsehen und Theater, scheint alles zu haben, was man sich wünschen kann. Er sieht gut aus, wenn man über rote Haare und ein paar Sommersprossen hinwegschauen kann, hat die bei einem Mann wünschenswerte Mindestgröße von über 1,80 Meter. Lediglich an seiner Art sich ständig kleiner zu machen indem er den Kopf zwischen die Schultern zieht und an seiner doch recht mageren Gestalt könnte es etwas zu kritisieren geben, wenn er nicht genau diese beiden Fehler selbst zugeben und einfach mit seiner Freundlichkeit und seinem Humor wett machen würde. Alles in allem hätte er jeden Grund zum glücklich sein und dennoch… Dennoch fühlt er sich eingesperrt und hat irgendwie, irgendwo die Verbindung zu dem Grund warum er noch mal in Filmen, Fernsehen und Theater auftreten möchte verloren hätte.
Als er Charlotte kennenlernt, könnte der Kontrast zwischen ihr und seinem Umfeld nicht größer sein. Charlotte ist die Erste, die ihm ein glattes Nein nicht nur sagt, sondern geradezu vor den Kopf knallt und die ihn zu hassen scheint, wenn alle anderen ihn von Anfang an lieben. Dieser unbegründete Hass, schließlich kennt Charlotte ihn nicht einmal, weckt seine Neugier und er möchte mehr über sie und den Grund für diese vehemente Ablehnung wissen, was der Anfang vom Ende ist. Einmal mit Charlotte in Kontakt gekommen, wird sie für lange Zeit sein verwundbarer Punkt bleiben, bis er erkennt, sich im Zuge des Wunsches nach Verständnis und einer Erklärung selbst aufzuopfern hilft nichts, wenn der Diskussionspartner nichts anderes als ein schwarzes Loch ist.
Schattensprung

© Victoria Benner
Sania bekommt die Chance ihres Lebens. Sie, freie Journalistin eines Lokalblattes, soll Tom, Thomas, Donoghue, den Star der letzten großen Blockbuster interviewen. Eine perfekte Gelegenheit, wenn Sania nicht leider genau in dem Moment, wo sie den Star abfangen könnte, schon arbeiten würde. Doch noch ist nicht aller Tage Abend, denn wozu gibt es Freunde? Also heuert Sania ihre Freundin Charlotte an, sie zu vertreten und an ihrer Statt das Interview zu führen, von dem sie hofft, dass es der Start ihrer Karriere werden wird. Dass es auch das Ende ihrer Freundschaft mit Charlotte sein wird, ahnt sie da noch nicht. Ebenso wenig wie Charlotte ahnen kann, dass Thomas Donoghue, der Mann, der nach ihrer Meinung zu freundlich und zu positiv ist, um echt zu sein zu können, ihre Welt auf den Kopf stellen wird.
Wiedersehen in Berlin

© Victoria Benner
Aschenputtel rückwärts.
Bisher hatte Charlotte alles, was sie wollte und nun landet sie den Bauchklatscher ihres Lebens. Sie verliert die finanzielle Zuwendung ihres Mannes, die ihr bisher ein sorgloses Leben ermöglichte. Sie verliert Sania über die Frage, ob sie etwas mit Thomas Donoghue hatte oder nicht. Ihr Herz ist gebrochen, ihr Stolz geknickt und das Leben in der Kleinstadt, wo sie alles an ihren Fehler und Fall erinnert, auf immer vermiest. So zieht sie in die Großstadt Berlin, denn wo könnte man angenehmer allein sein als unter lauter Fremden?
Von nun an lebt sie, fast pleite, in Marzahn und ist mit einer Welt und Fragen konfrontiert, die sie nie kennenlernen und klären wollte. Wie zum Beispiel wovon sie die nächsten Winterschuhe für ihre Tochter bezahlen soll ohne einen festen Job zu haben? Und wie kommt man an eine Stelle, wenn man nichts vorzuweisen hat? In all diese Sorgen und Fragen, platzen neue Freunde, wie zum Beispiel Jacke, die ihr zeigt, dass auch ein unbekanntes, schwieriges Leben lebenswert sein kann, vorausgesetzt man nimmt es in die eigenen Hände. Und auch Thomas, der Albtraum ihrer schlaflosen Nächte, läuft ihr wieder über den Weg und hilft ihr aus der Patsche, als sie einen einflussreichen Freund am dringendsten nötig hat.
Lotte in London

© Victoria Benner
Endlich ein Happy End?
Charlotte scheint am Ziel ihrer Wünsche. Sie hat den Mann ihrer Träume erobert, sie zieht mit ihm zusammen und sie darf wieder die weite Welt schnuppern, die sie so lebendig fühlen lässt. Dumm nur, dass all das ein Pflaster, aber keine Heilung ist, denn was Charlotte noch nicht begreift ist, dass wo immer sie hingeht, was auch immer sie macht, sich selbst nimmt sie mit. Was sie innerlich nicht hat, wird sie im Außen nicht finden. Besonders dann nicht, wenn die Außenwelt nicht sonderlich begeistert von ihr ist und die Welt des Glamours kann nicht nur blendend schön, sondern auch sehr gemein sein. Charlottes erster Reflex Thomas um Hilfe zu bitten, als nichts so läuft, wie sie sich das vorgestellt hat, bringt nichts, denn, mit einer Familie im Hintergrund, hat Thomas andere Dinge zu tun, als Charlotte jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Er muss plötzlich für drei Menschen sorgen und das Filmgeschäft ist alles andere als ein verlässlicher, familienfreundlicher Arbeitgeber. Der kleinste Fehler und die guten Angebote und das sichere Einkommen sind weg.
Während Charlotte darum kämpft in ihrem neuen Umfeld anzukommen, verrennt Thomas sich immer weiter in seine Arbeit. Streit da vorprogrammiert und schon bald wird klar, was auch immer im Hause Grottinger Donoghue schief läuft, allein werden sie es diesmal nicht geregelt bekommen. Die Krise ist keine, bei der Liebe das Allheilmittel ist, wie es in den Romanzen in denen Thomas so erfolgreich spielt, der Fall ist.
Einordnung
Obwohl die Lotte Bücher von außen den Eindruck erwecken seichte Liebesromanzen zu sein, enthalten sie doch im Innern sehr viel mehr als das. Dies wird besonders im letzten Band klar, in dem der Grund für Charlottes oftmals überzogen wirkendes Verhalten gelüftet und gezeigt wird, dass Liebe, Reichtum oder Aufopferung eben kein Allheilmittel sind, die alles wieder gut machen. Die einfachen Lösungen, die sonst in Büchern, Film und Fernsehen gezeigt werden, wenn es um Probleme geht, gibt es im Leben nicht, genauso wenig, wie es eine Rückspultaste gibt. Daher hat keines der Bücher ein wahres Happy End, denn diese einfachen Lösungen finde ich unbefriedigend. Wer eines der Bücher zur Hand nimmt, um eine schöne seichte Geschichte zu lesen, an deren Ende alles gut wird, wird also zwangsläufig enttäuscht werden. Wer aber eine Geschichte mit mehr Tiefgang möchte und bereit ist sich auch mit schwierigen, nicht liebenswerten Charakteren zu beschäftigen, wird ein Paar mit Ecken und Kanten vorfinden, das sich auf seinem Weg durch das Auf- und Ab des Lebens bewusst wird, dass es sich durchaus lohnen kann manchen Kampf aufzunehmen und bei manchem die Segel zu streichen und zuzugeben, dass eben nicht alles eitel Sonnenschein ist.
Gewinnspiel
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Gewinne alle 3 eBooks der Lotte Reihe.
Es stecken also 3 x 3 eBooks hinter diesem Türchen
Zur Übersicht der Bücher
Das Gewinnspiel ist bereits beendet. Gewonnen haben alle drei.
Nomadenseele
Friederike
Verena Saile
Vielen Dank für alle, die mitgemacht haben. Wir haben uns sehr über die ganzen Kommentare gefreut.
Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag / Autor.
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Hallo zusammen,
hier mein Weihnachtsgruß:
Wenn Kerzenschein in Weihnachtswelt
zur Freude reichlich aufgestellt,
mag dieser Gruß Behagen schenken
und Herz und Sinn auf Frohmut lenken.
Das Neue Jahr soll recht gelingen,
Gesundheit, Glück, Erfolge bringen
und Frieden, der ganz unverhüllt
Verbundenheit mit Wärme füllt.
Viele Grüße
Verena
Advent Advent, ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,- dann gehört die „Lotte“-Reihe hoffentlich mit!
Ich bin dichterisch gar nicht begabt, daher hinterlasse ich nur schöne Weihnachtsgrüße.
Muss kein Gedicht sein. ;) War eigentlich auch nicht geplant. Deswegen passt es selbstverständlich auch so. :)