
Was das Schreiben für mich bedeutet und wie mein Debütroman daraus entstanden ist

© Anna Weydt
Zuallererst möchte ich mich bei Steffi dafür bedanken, dass ich einen Gastbeitrag für ihren Blog schreiben darf, den ich gerne und regelmäßig lese.
An zweiter Stelle stand für mich die Frage: Worüber schreibe ich denn überhaupt? Entschieden habe ich mich dafür, euch meinen Schreibprozess vorzustellen, wie ich zum Schreiben gekommen bin, woher ich meine Ideen nehme und wie daraus schließlich mein Debütroman entstanden ist.
Bevor ich weiterschreibe, möchte ich mich aber noch kurz vorstellen: Ich bin Anna, studierte Germanistin und lebe in Niedersachsen. Ich bin gerne unterwegs und lasse die Begeisterung für das Reisen und neue Orte in meine Texte einfließen. In meinen Geschichten suche ich nach dem kleinen Funken, der ganze Welten aus den Angeln heben kann. Nun aber weiter.
Wie alles angefangen hat
Angefangen hat alles, wie bei vielen von euch bestimmt auch, mit dem Lesen. Ich habe schon immer gerne gelesen, als Kind war ich mehr in meinen Buchwelten unterwegs als in der Realität. Das hat sich inzwischen leider etwas gelegt – mit dem Erwachsenwerden und zunehmenden Verpflichtungen wurde die Zeit leider immer knapper. Trotzdem würde ich auch heute noch behaupten, dass das Lesen für mich den Anstoß gegeben hat. Die vielen Geschichten haben mich so fasziniert, dass ich angefangen habe, mir selber welche auszudenken.
Woher ich meine Ideen nehme
Bei mir persönlich reicht schon ein klitzekleiner Fetzen, um eine neue Idee entstehen zu lassen. Das kann durch das Anschauen eines Filmes passieren, durch das Bereisen einer neuen Stadt, durch eine Begegnung, durch irgendetwas, völlig egal was. Meistens habe ich initial eine Idee entweder zu einem bestimmten Konflikt, Handlungsort oder einer Person. Sobald diese Idee da ist und sie mir gefällt, spinne ich aus ihr meine Geschichte. Manchmal kommen viele solcher neuen Ideen zusammen, manchmal verbinde ich sie mit alten, noch nicht verwendeten Schnipseln, über die ich früher schon einmal nachgedacht habe. Ich forme also aus einer Initialidee den Grundkonflikt meiner Geschichte.
Von der Idee zur Geschichte: Die Verserzählung “Der Welt Lohn”
Verserzählung klingt erst mal ziemlich trocken. Trotzdem hat mich „Der Welt Lohn“ von Konrad von Würzburg erst auf die Idee zu meinem Debütroman gebracht.
Man könnte fragen: Wie komme ich ausgerechnet darauf? Das ist schnell beantwortet: Ich habe Germanistik und Geschichte studiert und meinen Schwerpunkt auf das europäische Mittelalter gesetzt. Im Zuge meines Studiums bin ich automatisch in Berührung mit mittelalterlichen Texten gekommen, einer davon war „Der Welt Lohn“.
Der Autor der Erzählung, Konrad von Würzburg, war ein deutscher Dichter, der im Mittelalter lebte. Er hat für seine Gönner, also denjenigen, die ihn für das Verfassen des jeweiligen Werkes bezahlt haben, lyrische, geistlich-legendäre und historisch-sagenhafte Werke geschrieben. In „Der Welt Lohn“ erzählt Konrad die Geschichte des Ritters Wirnt von Grafenberg, der einer geheimnisvollen Frau begegnet. Die Frau (zu ihrer Identität verrate ich nicht allzu viel, was wiederum mit meinem Roman zu tun hat; wer möchte kann aber gerne googeln) zeigt ihm, dass sein weltliches Streben nach Ruhm und Anerkennung keine Dauer hat. Die Moral von der Geschicht ist schließlich die, dass Wirnt sich von der Welt abwendet und einen geistlichen Lebensweg einschlägt – dies ist übrigens typisch für mittelalterliche Erzählungen aus dem christlichen Abendland. Die Art und Weise, wie die Frau dargestellt wird, fand ich bei der Analyse des Textes in meinem Studium so interessant, dass ich mir um sie herum die Geschichte ausgedacht habe.
Neben „Der Welt Lohn“ spielen übrigens auch noch andere Texte aus dem Mittelalter in die Geschichte mit hinein, unter anderem solche aus der Alexanderdichtung. Und worum geht es jetzt genau?
Zum Schluss möchte ich euch noch den Klappentext meines Debütromans “Das steinerne Schloss” dalassen. Lest gerne mal rein:

“Ein Talisman, der sie beschützt. Eine Sage, die sie verfolgt. Ein Familiengeheimnis, das sie lüften muss. Studentin Charlie plagen schon genügend Sorgen: Miese Dozenten, eine Mutter, die kein
gutes Haar an ihr lässt, und die schwächelnde Gesundheit ihres geliebten Großvaters. Während eines Besuchs bei diesem gerät ihre Welt jedoch endgültig aus den Fugen. Denn Charlie wird aus
dem Nichts von Monstern angegriffen. Monster, die es eigentlich nur in Mythen geben sollte! Und anstatt von Antworten erhält sie eine Warnung: “Sie werden dich finden!” Im Kampf um ihr Leben bekommt Charlie Unterstützung vom wortkargen Engel Erik. Aber selbst dieser scheint ein Geheimnis zu hüten, und Charlie erkennt schon bald, dass ihre größte Herausforderung ihr noch bevorsteht.”
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Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag / Autor.
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Der Klappentext klingt ja mal richtig gut. Direkt gemerkt 😊 Dankeschön!
Lg
Das klingt ja super !
Hallo zusammen,
das hört sich ja echt spannend an :).
Kommt auf meinen Lese-Wunschzettel.
Viele Grüße
Verena