
An jenem 13. Dezember flüsterte Annis Mutter, in deren Inneren Glück und Kummer konkurrierten: „Hermann, wir haben eine Tochter bekommen”, in den leeren Raum. „Sie heißt Annemarie und ist wunderschön!” Gleich morgen würde sie Hermann die Neuigkeit in die Fremde schicken, wo er mit seinen Kameraden winterliche Gefechte für den Kaiser kämpfte. Hoffentlich erreichte ihn die Nachricht schnell.

Zweiunddreißig Jahre später, am ersten Weihnachtsfeiertag 1946, tritt Anni zum zweiten Mal vor den Traualtar und schließt damit mit ihrem Leben ab. Die vergangenen Jahre haben ihr die Familie geraubt, und auch das Hoffen hat sie in der Kriegszeit verlernt. Ihr einziger Anker ist das Versprechen einer Wahrsagerin. Dieses zwingt sie dazu, diesen Kerl aus dem Nachbardorf zu ertragen, auch wenn es ein sehr hoher und oft schmerzvoller Preis ist.
„Irmas Enkel“ ist ein facettenreicher Roman, der zwischen 1914 und 1981 in Mitteldeutschland spielt. Neben Annis Geschichte stehen zwei weitere Frauenschicksale im Mittelpunkt; mit ihnen sind die familiären Folgen der Trennung Deutschlands nach 1945 ein zentrales Thema. Es wird von staatlicher Bevormundung erzählt, ebenso vom Sähen der Angst, von politischen Zweifeln und von Gefügigkeit. Alles umhüllend geht es um Glück und Schmerz; um Heimat, Vertreibung und Verlust.
Seit ich denken kann, fasziniert mich die Vielfalt an Charakteren, deren Biografien und die Frage, was Menschen zu den Personen macht, die sie sind. Die Suche nach Lücken in meiner eigenen Familienbiografie hat mich zu “Irmas Enkel” inspiriert. Bei meiner umfangreichen Recherche traf ich mit vielen mir vorher fremden Menschen zusammen, die mir gegenüber ihr jahrzehntelanges Schweigen zu ihrer Vergangenheit brachen. Damit halfen sie mir, berührende Lebensepisoden zusammenzutragen, die im Kern alle vom Dilemma ihrer unaussprechlichen Familiengeheimnisse handelten. Dieses Geschenk der Offenheit belebt “Irmas Enkel” stellvertretend für das kollektive Erleben jener Zeiten. “Irmas Enkel” spiegelt mit seinen biografischen Lebensgeschichten verschiedene Abschnitte der deutschen Geschichte wider und offenbart, warum es zwischen den Generationen einen derartigen Konflikt gab – und heute noch gibt.
Ein Buchhändler schrieb mir: “Nachdem das Leseexemplar eingetroffen war, habe ich ein wenig in Ihrem Buch geschmökert und es dann an meine Mutter weitergegeben, die es am Stück durchgelesen hat und absolut begeistert und ergriffen war.”
Eine Buchhändlerin lies mich wissen: “Jetzt habe ich Irmas Enkel gelesen und es gefällt mir sehr gut. Sie können sich hervorragend in die Personen einfühlen und das Buch entwickelt eine immense Spannung.”
Ich hoffe, dass Ihr ein ähnliches Lesevergnügen habt, wie die beiden. Für die restliche Adventszeit wünsche ich Euch schöne Stunden, für die Weihnachtstage Ruhe und Besinnlichkeit und wer weiß – womöglich liegt der eine oder andere von Euch in “Irmas Enkel” schmökernd auf der Couch.

© Leandra Moor
Habt viel Spaß beim Lesen,
Eure Leandra Moor!
Gewinnspiel
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Gewinne 1 von insgesamt 3 Print-Ausgaben von
Leandras Familienbiografie “Irmas Enkel”.
Buchinfos
Das Gewinnspiel ist bereits beendet. Gewonnen haben:
Lena
Buchbahnhof
*HH*
Vielen Dank für alle, die mitgemacht haben. Wir haben uns sehr über die ganzen Kommentare gefreut.
Quellenangabe: Klappentext und Buchcover stammen vom Verlag / Autor.
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Liebe Steffi, liebe Leandra,
vielen Dank für die Verlosung. Das Buch interessiert mich sehr, ich habe bisher nur positive Stimmen darüber gelesen.
Ich wünsche euch einen geruhsamen restlichen Advent und fröhliche Feiertage im Kreis eurer Lieben!
Liebe Grüße
Lena
Guten Morgen, ihr Lieben,
ich würde total gerne in den Lostopf hüpfen, da mich Bücher aus dieser Zeit sehr interessieren, egal ob Sachbuch, Tatsachenberichte oder fiktive Geschichten. Irmas Enkel hört sich wirklich spannend an.
Ich wünsche euch ein wunderbares 3. Adventswochenende
Viele liebe Grüße
Yvonne
Hallo zusammen,
das ist wieder ein toller Preis. Da mache ich gerne mit und lasse einen Gruß da:
Es ist Zeit für Liebe und Gefühl,
nur draußen bleibt es richtig kühl.
Kerzenschein und Apfelduft,
ja – es liegt Weihnachten in der Luft.
Wir wünschen manche schöne Stunde
in eurer trauten Familienrunde.
Viele Grüße
Verena
Hallo du,
Oh der Titel hört sich sehr interessant an, ich hab schon mehrfach gutes darüber gehört – da springe ich gerne in den Lostopf!
Habt ein besinnliches Wochenende und viel Zeit mit euren Liebsten.
Herzliche Grüße aus Arnsberg, Antonie
Wow, die Kommentare und Empfehlungen zu dem Buch sind ja voll des Lobes. Das macht so neugierig! Starke Frauen und Frauenschicksale über mehrere Generationen hinweg, das ist bestimmt auch ein interessantes Zeitdokument, zumal auch die eigene Biografie – also die der Autorin – in die Geschichte einfließt. Da springe ich gerne in die Lostrommel. :-)
Das Buch hört sich sehr spannend an. Einen schönen dritten Advent!